Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
abkommen
(spätahd.) verschiedene heute veraltete Bedeutungen:1loswerden‹ mit Genitiv: der Marter mit einem Mal abzukommen(Musäus);
2ausgehen von, abstammen‹, s.unten Abkömmling;
3abhanden kommen‹: das Abkommen eines Manuskripts von der Bibliothek (Lessing);
4davonkommen, entkommen‹: für dieses Mal ist er noch glücklich mit einer Verstauchung abgekommen (Kotzebue);
5außer Gebrauch geraten‹: Die Emaille-Mahlerey ist nach und nach abgekommen (L092 GoeWb);
6 rechtssprachlich ›sich einigen, abmachen‹: mit dem feinde auf leidentliche bedingungen abkommen (Lohenstein; L060 2DWb), wohl über die Vorstellung ›von der Verhandlung mit jmdm. loskommen‹ (vgl. Bedeutung 1), s. unten Abkommen. Heute:
7.1sich ungewollt entfernen‹ (vom Weg, Kurs, Thema) (16. Jahrhundert),
7.2Abstand nehmen‹: von seinem Vorhaben … abkommen (L003 Johann Christoph Adelung 1774), vgl. ↑ "abbringen"(3); seltener
8sich (für eine Zeit) freimachen‹: kan nicht abkomen, denn sein weib kranck ligt (Luther; L060 2DWb).
Abkommen Neutr. (Lohenstein; L060 2DWb) ›Übereinkunft‹ zu abkommen(6);
abkömmlich (1840; L060 2DWb) ›zeitweise entbehrlich‹, zu abkommen(8), Gegensatz ↑ "unabkömmlich";  
Abkömmling (1578 J.Fischart; L060 2DWb) ›Nachkomme‹. ↑ "Abkunft".
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