Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
abgeschmackt
(1623; L060 2DWb) von einem ⇓ "S239" untergegangenen frühneuhochdeutschen Adjektiv abgeschmack (vgl. mhd. asmacschlecht schmeckend‹) in der Form eines Partizips Prät. gebildet;1 (veraltet) von Speisen ›ohne rechten Geschmackist das Salz, was den Körper würzen soll, abgeschmackt(Herder); seit Beginn auch übertragen
2geistlos, banal, geschmacklosSterben ist der abgeschmackteste Streich, den man sich selbst spielt (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Der junge Gelehrte 3,15); besonders im 18. Jahrhundert beliebt als ästhetisches Urteilswort; früher wie (2) auch abschmeckend (öfter Immermann). Abgeschmack Mask. entsprechend (1) und (2) bei Goethe, E.M.Arndt, Mörike.
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