Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
abgehen
(spätahd.)1.1 allgemein ›sich entfernen, wegbewegen‹ (heute vom Zug, Schüler, Schauspieler usw.), ↑ "Abgang",
1.2sich lösen‹ (Farbe, Knopf, Schuß usw.),
1.3von etwas Abstand nehmen‹ (Regel, Plan u.dgl.),
1.4"S132" medizinisch ›ausgeschieden werden‹. Ebenfalls schon mittelhochdeutsch
2.1schwinden, vergehen‹, heute veraltend: abgegangene namen (1964; L060 2DWb), dazu übertragen
2.2sterben‹, vereinzelt noch im 20. Jahrhundert (B.Brecht; L060 2DWb); ferner
2.3mangeln, fehlen‹, seit dem 18. Jahrhundert sehr zunehmend: was ihm an Vollständigkeit und Pracht abgehen mag (L092 GoeWb);
2.4"S106" kaufmannsprachlich ›abgezogen werden‹ (vom Preis, Gewicht). Frühneuhochdeutsch wohl aus (2.1) vom Vorgang auf dessen Abschluß verschoben
3enden, ausgehen‹: eyn streit, der geht on wunden … nicht abe (Luther; L060 2DWb). ⇓ "S147" Neu umgangssprachlich im Anschluß an (1.1)
4beschleunigen‹: das Auto geht ab wie eine Rakete.
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