Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
abgeben
(ahd. )1einen Teil von etwas überlassen‹ (ca. 1300 bis heute): besonders die wenig zu essen haben geben gern ab (B.A024 Bertolt Brecht; L060 2DWb), seit dem 16. Jahrhundert
2von sich ausgehen lassen‹ (sprachliche Äußerung, Wärme, Schuß usw.) und
3darstellen, ausmachen‹: mit ihrer oft sektenhaften Absonderung verbanden sie die Vorstellung, eine Elite abzugeben (P.A276 Peter Weiss, Ästhetik I,140), auch: einen Grund, Maßstab abgeben.
4 sich mit etwas abgebenbefassen, abplagen mit‹, um 1750 auftauchend: 1753 Friedrich der Große, 1754 Ramler, 1755 Lessing (L060 2DWb), A101 Johann Georg Hamann (Briefe 1,99); 1755 von Gottsched als neuer »Mißbrauch« getadlelt (L320 Trübner), von L003 Johann Christoph Adelung 1774 als »alt und im gemeinen und gesellschaftlichen Leben allgemein« verteidigt; öfter bei A075 Johann Wolfgang von Goethe, z. B. Venezianische Epigramme 353, Lehrjahre 5,1, ungewöhnlich Werther 19,122,16: Eine Närrin, die sich abgibt gelehrt zu sein. ↑ "Abgabe".
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