Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
-wärts
ahd. / mhd. wertes, eigentlich Genitiv von einem Adjektiv -wertgewendet, eine gewisse Richtung habend‹ (zu ↑ "werden", urverwandt lat. vertere ›wenden‹). Es verlangt immer eine Ergänzung durch ein Wort, das die Richtung bestimmt. So erscheint es zunächst in Zusammensetzungen mit Adverbien: "abwärts", "aufwärts", "auswärts", "vorwärts", heimwärts, nordwärts, südwärts, ostwärts, westwärts usw., ungewöhnlich näherwärts (Lenau). Jünger Zusammensetzungen mit Substantiven: "rückwärts", seitwärts, erdwärts, landwärts, talwärts, flutwärts (Goethe), abgrundwärts (Lenau) usw.; desgleichen "anderwärts", allerwärts.Bei Luther wie im Mittelhochdeutschen auch Verbindungen wie zu Mittag wärts, gegen Abend wärts, von Abend wärtsin der Richtung vom Abend her‹, von Morgen wärts, in den neueren Ausgaben zusammengeschrieben: zu mittagwärts, von abendwärts usw.; vereinzelte Neubelebungsversuche, ihm die Freudigkeit zu zeigen, die von morgenwärts herschritt (Tieck), von himmelwärts kommt plötzlich eine nie geahnte Lenkung (Fouqué). Aus -wart, einer Nebenform des Adjektivs -wert, abgeleitet ↑ "Gegenwart". Weiterbildung-wärtig in ⇑ "gegenwärtig", "widerwärtig".
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