Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
-schaft
ahd. scaf(t), mhd. schaft ›Beschaffenheit‹, zu ↑ "schaffen"; seit dem Mittelhochdeutschen Ableitungssuffix, ursprünglich zur Bezeichnung von Zuständen: "Bekanntschaft", "Bereitschaft", "Freundschaft", "Gegnerschaft", Nachbarschaft, "Rechenschaft", "Vaterschaft"; dann und seit etwa 1800 zunehmend (vgl. L003 Johann Christoph Adelung 1777, L033 Joachim Heinrich Campe) wie heute überwiegend kollektivierend: Barschaft, Briefschaften, "Erbschaft", "Gerätschaft", "Gewerkschaft", "Landschaft"; zumeist in Personenbezeichnungen: Bauernschaft, Lehrerschaft, "Bürgerschaft", "Genossenschaft", "Gesandtschaft", "Gesellschaft", "Mannschaft", "Verwandtschaft"; im ⇓ "S145" Nationalsozialismus als eigenständiges Nomen wiederbelebt als »Kurzwort zu Jungenschaft oder Mädelschaft« (L281 Cornelia Schmitz-Berning): jedes Mädel in der Schaft (1934; ebenda).
ahd. scaf(t), mhd. schaft ›Beschaffenheit‹, zu ↑ "schaffen"; seit dem Mittelhochdeutschen Ableitungssuffix, ursprünglich zur Bezeichnung von Zuständen: "Bekanntschaft", "Bereitschaft", "Freundschaft", "Gegnerschaft", Nachbarschaft, "Rechenschaft", "Vaterschaft"; dann und seit etwa 1800 zunehmend (vgl. L003 Johann Christoph Adelung 1777, L033 Joachim Heinrich Campe) wie heute überwiegend kollektivierend: Barschaft, Briefschaften, "Erbschaft", "Gerätschaft", "Gewerkschaft", "Landschaft"; zumeist in Personenbezeichnungen: Bauernschaft, Lehrerschaft, "Bürgerschaft", "Genossenschaft", "Gesandtschaft", "Gesellschaft", "Mannschaft", "Verwandtschaft"; im ⇓ "S145" Nationalsozialismus als eigenständiges Nomen wiederbelebt als »Kurzwort zu Jungenschaft oder Mädelschaft« (L281 Cornelia Schmitz-Berning): jedes Mädel in der Schaft (1934; ebenda).