Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
-haft
< mittelhochdeutsches Adjektiv haft ›gefangen, festgemacht, von etwas eingenommen, besetzt‹, (dazu "heften" ↑ "Heft"), entsprechend lat. captus, gehört also zu ↑ "heben" und wird mit Substantiven zusammengesetzt, z. B. "herzhaft" (↑ "Herz") eigentlich ›von einem Herzen besetzt, mit einem Herzen versehen‹, glückhaft (L308 Kaspar Stieler); mit verblassender Bedeutung hat es den Charakter eines Suffixes angenommen, durch das auch Ableitungen aus Adjektiven ("krankhaft" ↑ "krank") und Verben (↑ "wohnhaft"; L308 Kaspar Stieler) gebildet werden; frühneuhochdeutsche Weiterbildungen mit -ig, noch in "wahrhaftig" ↑ "wahr"; leibhaftig ↑ "Leib" und in abgeleiteten Substantiven Standhaftigkeit usw., erhalten.
< mittelhochdeutsches Adjektiv haft ›gefangen, festgemacht, von etwas eingenommen, besetzt‹, (dazu "heften" ↑ "Heft"), entsprechend lat. captus, gehört also zu ↑ "heben" und wird mit Substantiven zusammengesetzt, z. B. "herzhaft" (↑ "Herz") eigentlich ›von einem Herzen besetzt, mit einem Herzen versehen‹, glückhaft (L308 Kaspar Stieler); mit verblassender Bedeutung hat es den Charakter eines Suffixes angenommen, durch das auch Ableitungen aus Adjektiven ("krankhaft" ↑ "krank") und Verben (↑ "wohnhaft"; L308 Kaspar Stieler) gebildet werden; frühneuhochdeutsche Weiterbildungen mit -ig, noch in "wahrhaftig" ↑ "wahr"; leibhaftig ↑ "Leib" und in abgeleiteten Substantiven Standhaftigkeit usw., erhalten.