Duden Richtiges und gutes Deutsch
wollen
1. In Verbindung mit Substantiven, die einen Wunsch, eine Absicht o. Ä. ausdrücken, sollte das Verb wollen nicht gebraucht werden, weil dadurch ein Pleonasmus entstünde. Sie hatte den Wunsch, als freie Journalistin durch Afrika zu reisen (nicht: reisen zu wollen). Die Vorsitzende ließ ihre Absicht erkennen, das Thema gegen alle Widerstände zu besprechen (nicht: besprechen zu wollen). Andererseits kann wollen in bestimmten Fällen auch nicht weggelassen werden: Wir erklärten dableiben zu wollen (nicht: dazubleiben; das Wort erklären schließt nicht die Vorstellung einer Absicht ein. Aber: Wir hatten die Absicht, dazubleiben).
2.
Das Modalverb wollen verbindet sich mit dem reinen Infinitiv und bildet das Perfekt nicht mit dem Partizip II, sondern mit dem Infinitiv. Es entsteht ein doppelter Infinitiv: Sie hat gestern kommen wollen (nicht: kommen gewollt). Aber mit wollen als Vollverb (d. h., ohne dass von wollen eine weitere Verbform im Infinitiv abhängt): Diesen Streit hat sie nicht gewollt (nicht: wollen). Infinitiv und Infinitivgruppe (4).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: wollen