Duden Richtiges und gutes Deutsch
weiß
1. Groß- oder Kleinschreibung: Klein schreibt man das Adjektiv: die weißen Jahrgänge, die weiße Kohle (= Wasserkraft), der weiße Kreis (= Gebiet ohne Wohnungszwangswirtschaft; früher), ein weißer Rabe (= Seltenheit), eine weiße Maus (auch umgangssprachlich für: Verkehrspolizist), weiße Mäuse sehen (= (im Rausch) Wahnbilder sehen), eine weiße Weste haben; die weiße Fahne hissen, etwas schwarz auf weiß haben, besitzen, nach Hause tragen. Groß oder klein kann man schreiben: der Weiße / weiße Sport (= Tennis), der Weiße / weiße Tod (= Erfrieren). Groß schreibt man die Substantivierung: ein schönes Weiß, in Weiß, Weiß zieht (= im Schachspiel), ein Weißer (= hellhäutiger Mensch), eine Weiße (= Berliner Bier), das Weiße in den Augen des Gegners, aus Schwarz Weiß, aus Weiß Schwarz machen. Groß schreibt man weiß auch in Eigennamen: die Weiße Rose (= Widerstandsgruppe in der Zeit des Nationalsozialismus), das Weiße Meer, der Weiße Nil, der Weiße Berg (bei Prag), die Weiße Frau (= Unheil kündende Spukgestalt in Schlössern), das Weiße Haus (in Washington), im Weißen Saal des königlichen Schlosses, der Weiße Sonntag (= Sonntag nach Ostern) usw.
2.
Getrennt- oder Zusammenschreibung: Getrennt schreibt man vom Verb sein: Das Papier ist weiß gewesen. Allgemein schreibt man getrennt, wenn weiß und das folgende Verb je eine eigenständige Bedeutung haben: Das Papier ist weiß geblieben. Sein Gesicht ist weiß (= blass) geworden. Neben der Getrenntschreibung ist auch die Zusammenschreibung korrekt bei etwas weiß färben / weißfärben (aber nur getrennt: weiß einfärben), etwas weiß machen / weißmachen, die Hauswand weiß kalken / weißkalken, weiß tünchen / weißtünchen (aber nur getrennt: weiß übertünchen); die Wäsche weiß waschen / weißwaschen (vgl. aber unten: jemanden weißwaschen). In Verbindung mit einem Partizip kann man ebenfalls getrennt oder zusammenschreiben: weiß getünchte / weißgetünchte Wände; ein weiß gekleidetes / weißgekleidetes Mädchen; die weiß glühende / weißglühende Sonne (vgl. aber unten: weißglühendes Eisen). Zusammen schreibt man, wenn keine eigenständige Bedeutung von weiß oder dem Verb erkennbar ist: weißnähen (= Wäsche nähen), jmdn. weißwaschen (= jmdn. von einem Verdacht befreien; ugs.), weißbluten (= sich völlig verausgaben), weißglühendes Eisen (fachsprachlich).
3.
des Weiß / des Weißes: Das Substantiv das Weiß kann im Genitiv Singular endungslos bleiben oder die Endung -es erhalten: Die Leuchtkraft dieses Weiß / dieses Weißes ist stärker. Alle anderen Formen sind endungslos: zwei verschiedene Weiß usw.
4.
eine weißgelbe Tapete / eine weiß-gelbe Tapete: Farbbezeichnungen (3.1).
5.
weiß - weißer - weißeste: Das Adjektiv weiß kann wie andere Farbadjektive gesteigert werden; also z. B.: Mit dem neuen Waschmittel wird Ihre Wäsche noch weißer. Farbbezeichnungen (1).
6.
Verweise: Nach Herkunft und Rechtschreibung gehören die Verben weismachen und weissagen nicht zu weiß.
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