Duden Richtiges und gutes Deutsch
wegen
1. Rektion: Nach der Präposition wegen steht standardsprachlich der Genitiv: wegen des schlechten Wetters, wegen der besonderen Umstände. Umgangssprachlich und regional wird wegen häufig mit dem Dativ verbunden: Wegen dem Hund fuhr sie nicht in Urlaub. Dieser Gebrauch gilt im geschriebenen Standarddeutsch als nicht korrekt. Dagegen wird wegen bei stark flektierten Substantiven im Plural standardsprachlich nur mit dem Dativ verbunden, wenn der Genitiv formal nicht zu erkennen ist (Präposition (2)): wegen Geschäften verreist sein, nicht: wegen Geschäfte verreist sein. Sonst aber: wegen dringender Geschäfte ... Der Jungbusch ist verrufen wegen mancherlei Vorfällen (Mannheimer Morgen). Sonst aber: ... wegen mancherlei beunruhigender Vorfälle. Der Dativ steht auch, wenn ein stark flektierter Nominalausdruck (Genitivattribut) zwischen wegen und den von ihm abhängenden Nominalausdruck tritt: Wegen unseres Freundes ältestem Kind musste der Hund zu Hause bleiben. (Sonst aber: Wegen des ältesten Kindes unseres Freundes ...) Sie stritten sich wegen meines Bruders neuem Ball. (Sonst aber: ... wegen des neuen Balls meines Bruders.) - Steht nach wegen ein an sich stark flektierendes Substantiv im Singular ohne Artikel und ohne Attribut, dann wird im Allgemeinen die Genitivendung weggelassen: Wegen Karin sind wir zu Hause geblieben. Wegen Umbau (selten: wegen Umbaus) gesperrt. Sie mussten wegen Motorschaden (selten: wegen Motorschadens) aufgeben. Ohne unsere Verspätung wegen Schneesturm ... wären wir jetzt in Mexico-City. Ist wegen nachgestellt (als Postposition), so regiert es immer den Genitiv: Aber des Kindes wegen, auf das ich wartete, begann alles sich für mich zu verändern (Bachmann). Karins wegen sind wir zu Hause geblieben.
2.
wegen mir / meinetwegen: Tritt die Präposition wegen zu einem Personalpronomen, dann werden die Komposita meinetwegen, deinetwegen, seinetwegen, uns(e)retwegen (auch: unsertwegen), euretwegen (auch: euertwegen), ihretwegen gebraucht. Die Fügungen wegen mir, wegen uns usw. gelten als umgangssprachlich, wegen meiner ist veraltet und kommt nur noch regional vor (Bayern, Schwaben, Westmitteldeutschland, Niederrhein).
3.
wegen was / weswegen: Die Verbindung wegen + was (Wegen was regst du dich so auf?) kommt in der gesprochenen Sprache recht häufig vor. Im geschriebenen Standarddeutsch zieht man in der Regel weswegen vor: Weswegen regst du dich so auf? Ebenso: Ich frage mich, weswegen du dich so aufregst. Pronominaladverb (4 und 5).
4.
Stellung: Im Allgemeinen steht die Präposition wegen vor dem abhängigen Nominalausdruck. Nachstellung (die Postposition) findet sich vor allem in der gehobenen Sprache, wobei der abhängige Nominalausdruck immer im Genitiv steht (die übrigen unter 1 genannten Besonderheiten gelten hier nicht): ... als sie Julika ihres schönen Haares wegen immer musterten (Frisch).
5.
aufgrund / durch / infolge / von / vor / wegen / zufolge.
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Ansicht: wegen