Duden Richtiges und gutes Deutsch
verkünden / verkündigen
Beide Verben haben im Grunde die gleiche Bedeutung. Gewisse inhaltliche Nuancen lassen sich jedoch erkennen. Das Verb verkünden wird im Allgemeinen in der Bedeutung »etwas (amtlich) bekannt machen« gebraucht: ein Gesetz, eine Verordnung, ein Urteil verkünden. ... um ... das Nahen des guten Mathias durch einen Pfiff zu verkünden (Langgässer). ... aber ich blieb stehen ... und blickte auf die Uhr, die seit einhundertfünfzig Jahren der Familie Beisem die Zeit verkündet (Böll). Dagegen wird verkündigen im Allgemeinen in gehobener Sprache, besonders im theologischen Bereich gebraucht, und zwar in der Bedeutung »etwas in feierlicher Form bekannt machen«: Gerade deshalb verkündigen wir das Evangelium (Schaper). Das verkündigte Fräulein Spollenhauer wie ein unabänderliches Schicksal (Grass). In vielen Fällen wird jedoch zwischen verkünden und verkündigen nicht unterschieden: ... und die Himmel, die die Ehre Gottes verkünden (Goes). Er sieht sie verkündigt und angepriesen auf den Plakaten der Litfaßsäulen (Th. Mann).
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