Duden Richtiges und gutes Deutsch
schmelzen
1. schwache und starke Konjugation: Intransitives schmelzen in der Bedeutung »flüssig, weich werden« wird stark konjugiert: du schmilzt (schmilzest), er, sie, es schmilzt, schmolz, ist geschmolzen: ... desto mehr schmilzt das Ehrgefühl am königlichen Hofe (St. Zweig). Doch vor dem schwelenden Trümmerhaufen begannen plötzlich alte Begriffe zu schmelzen (Remarque). Mein Stolz und mein Trotz schmolzen (Hartung). Transitives schmelzen in der Bedeutung »flüssig machen« wurde früher schwach konjugiert: du schmelzt (schmelzest), er, sie, es schmelzt, schmelzte das Eisen, hat das Eisen geschmelzt. Heute herrschen jedoch in der Standardsprache auch hier die starken Formen vor: du schmilzt (schmilzest), er, sie, es schmilzt, schmolz das Eisen, hat das Eisen geschmolzen. An alles, was mich wegnimmt von dieser Angst, die die Knochen zu Gelatine schmilzt (Remarque). ... wo die europäische Zivilisation wie eine Stichflamme die alten Bindungen schmilzt (Bamm).
2.
du schmilzest / schmilzt: Die Form du schmilzest ist veraltet; üblich ist heute du schmilzt. Indikativ (2), e / i-Wechsel.
3.
schmelzendst: Beim Superlativ des Partizips I fällt das d nicht weg: der schmelzendste Gesang. Vgl. auch schmalzen / schmälzen.
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