Duden Richtiges und gutes Deutsch
schimpfen
Die Form des Partizips II lautet geschimpft. Die regional verbreitete Form geschumpfen ist nicht standardsprachlich. Das Verb schimpfen kann mit den Präpositionen mit, auf oder über verbunden werden. Man gebraucht schimpfen mit jemandem, wenn sich der Schimpfende direkt an die betreffende Person wendet: Man schimpfte mit ihr. Bronski warf ... sein Bierglas um. Meine Großmutter wollte deswegen mit ihm schimpfen (Grass). In Bezug auf eine Person, an die sich der Schimpfende nicht direkt wendet, gebraucht man schimpfen auf oder über jemanden. Dabei drückt schimpfen über aus, dass man sich über die betreffende (meist nicht anwesende) Person beklagt, während schimpfen auf die Erregung des Schimpfenden hervorhebt: ... über einen Vorgesetzten wird immer geschimpft (Sebastian). Sonst würden die anderen nicht so wild auf ihn schimpfen (Feuchtwanger). In Bezug auf eine Sache verwendet man meist schimpfen über, schimpfen auf nur dann, wenn sich das Schimpfen im Grunde gegen die Person richtet, die hinter der Sache steht: ... Stiller schimpfte über diese ganze Ausstellerei (Frisch). ... (obwohl er) genauso maßlos auf den Sanatoriumsbetrieb schimpfte (Nossack). Der transitive Gebrauch von schimpfen ist regionalsprachlich: Ich habe das Kind nicht geschimpft. Aber korrekt mit dem prädikativen Akkusativ im Sinne von »heißen, nennen«: Man schimpfte mich einen Taugenichts. In der Umgangssprache wird von schimpfen ein Passiv mit den Hilfsverben bekommen oder kriegen gebildet, wie es sonst nur bei Verben vorkommt, die den Dativ regieren: Sie bekommt / kriegt von ihm geschimpft. Passiv (4.1).
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