Duden Richtiges und gutes Deutsch
Sprachbezeichnungen
1. das Deutsch / das Deutsche: Den endungslosen Substantiven, die eine Sprache bezeichnen (Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Französisch, Hebräisch, Persisch), entspricht oft auch ein substantiviertes Adjektiv auf -e (das Arabische, Chinesische, Deutsche, Französische, Hebräische, Persische usw., aber nur: Farsi, Gujarati / Gudscharati, Hindi, Iwrit / Iwrith, Suaheli / Swahili). Um die betreffende Sprache ganz allgemein zu bezeichnen, verwendet man die Form auf -e, soweit sie gebildet werden kann: Die Erzählungen wurden aus dem Japanischen ins Englische übersetzt. Das Deutsche (oder aber endungslos und ohne Artikel: Deutsch) gehört zu den indoeuropäischen Sprachen. Nach kein steht jedoch die endungslose Form (das Deutsch, Chinesisch, Französisch usw.): Ich kann noch kein Italienisch. Im Übrigen bezeichnet die Form ohne -e zusammen mit einem Artikel bzw. Artikelwort eine besondere Art oder Ausprägung der betreffenden Sprache, etwa die einer bestimmten Epoche, eines Einzelnen oder einer bestimmten Gruppe: Mein Englisch ist nicht besonders gut. Das Plattdeutsche (= die plattdeutsche Sprache allgemein) tritt immer mehr hinter einem nur noch durch den Tonfall gefärbten Hochdeutsch (= einer bestimmten Form des Hochdeutschen) zurück. Er sprach über Entwicklungstendenzen im heutigen Deutsch. Der Unterschied zwischen der endungslosen Form und der Form mit -e kommt jedoch nicht immer zum Tragen. So wird im Genitiv und Dativ häufig das substantivierte Adjektiv gewählt, auch wenn die Sprache einer bestimmten Epoche oder eine bestimmte Ausprägung einer Einzelsprache gemeint ist: im Gegenwartsdeutsch(en); das heutige Standarddeutsch, aber: im heutigen Standarddeutschen (neben: Standarddeutsch), des Standardenglischen (neben: des Standardenglisch(s); der Genitiv auf -s ist hier selten, vgl. (2)).
2.
Deklination: Die endungslosen Formen der Sprachbezeichnungen bleiben ohne Flexionsendung oder sie bilden den Genitiv auf -s: des Russisch - des Russischs, des Deutsch - des Deutschs. Im Allgemeinen wird der Genitiv ohne Flexionsendung häufiger verwendet. Zu des Russischen vgl. (1).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Sprachbezeichnungen