Duden Richtiges und gutes Deutsch
pro
Mit einem Nominalausdruck ohne Artikelwort bildet pro (wie je) eine adverbiale Bestimmung. Der Nominalausdruck bei pro steht meist im Akkusativ, seltener kommen Dativ und Nominativ vor: pro Angestellte, pro männlichen Angestellten, pro antiquarischen Band, pro verbrauchten Kubikmeter, pro eingereichtes Kostenrückerstattungsformular (seltener: pro Angestellter, pro eingereichtem Formular, pro verbrauchter Kubikmeter). Ohne Begleitwort stehende stark flektierende Substantive nach pro lassen keinen Kasus erkennen: pro Stück, pro Band. Während die ohne Begleitwort stehenden substantivierten Adjektive oder Partizipien eine Flexionsendung haben (pro Kranken, pro Angestellten), besteht bei den sonstigen schwach flektierenden Substantiven ohne Begleitwort die Tendenz, sie ohne Flexionsendung zu verwenden: pro Kollege, pro Genosse, pro Demonstrant, pro Christ, pro Doktorand usw. Da bei pro keine Gefahr besteht, dass das Substantiv als Pluralform missverstanden wird, ist pro Kollegen usw. ebenso korrekt. In Verbindung mit Zeitangaben wird pro - hauptsächlich in der Kaufmanns- und Umgangssprache - distributiv im Sinne von »je, jeweils« verwendet: Ich muss pro Tag (stilistisch besser: jeden Tag) einmal den aktuellen Wasserstand und die erreichte Temperatur kontrollieren. Die Besprechung der Abteilungsleiter findet meines Wissens zweimal pro Woche (stilistisch besser: zweimal in der Woche, jeweils zweimal die Woche, jede Woche zweimal) statt.
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