Duden Richtiges und gutes Deutsch
Ostern
1. Genus und Numerus: Heute wird Ostern im Allgemeinen als ein Neutrum Singular aufgefasst: Hast du ein schönes Ostern gehabt? Es wird jedoch vorwiegend ohne Artikel gebraucht: Ostern ist längst vorbei. Ostern fällt in diesem Jahr auf den 21. April. In regionalem Sprachgebrauch wird Ostern noch verschiedentlich, in Österreich und in der Schweiz zumeist, als Plural aufgefasst und dann gewöhnlich mit bestimmtem Artikelwort gebraucht: Wir verreisen erst nach den Ostern. Diese Ostern werden wohl verregnen. Ich werde diese Ostern in Berlin verleben. Nächste Ostern werde ich nicht zu Hause bleiben (dafür üblicher: nächstes Jahr Ostern oder nächstes Jahr zu / an Ostern ...). In bestimmten formelhaften Wendungen ist der Plural allgemeinsprachlich und nicht regional begrenzt: Fröhliche Ostern! Weiße Ostern sind zu erwarten. Ostern wird heute im Allgemeinen nicht als Subjekt oder Objekt mit Artikelwort gebraucht, dafür treten dann Komposita ein: Die Oster(feier)tage waren sehr anstrengend. Das Osterfest wird in diesem Jahr sicher schön werden. Die herrlichsten Ostertage habe ich dort verlebt. (Nicht üblich: Die Ostern waren sehr anstrengend. Oder: Das Ostern war sehr anstrengend.) Als feminines Substantiv ist heute Ostern kaum noch gebräuchlich: Letzte Ostern war verregnet. In Norddeutschland wird Ostern, besonders in adverbialen Verbindungen, gelegentlich auch noch als maskulines Substantiv gebraucht: letzten Ostern. - Die meisten dieser Schwankungen lassen sich sprachhistorisch erklären: Ostern ist ein erstarrter Dativ Plural, der sich im Mittelhochdeutschen aus einer pluralischen präpositionalen Fügung (ze den oster(e)n o. Ä.) gelöst hat und jetzt weitgehend als ein selbstständiger Nominativ Singular behandelt wird. Die mittelhochdeutsche adverbiale Verbindung stand im Plural, weil sich das Osterfest über mehr als einen Tag erstreckte.
2.
Ostern / zu Ostern / an Ostern: Man kann sagen: Was hast du Ostern gemacht? Ostern hatten wir ein Familientreffen. Ebenso korrekt ist es, die Festtagsbezeichnung mit einer Präposition anzuschließen. Neben zu Ostern, das bes. norddeutsch gebräuchlich ist, sagt man vor allem süddeutsch auch an Ostern: Was hast du an Ostern gemacht? Zu Ostern hatten wir ein Familientreffen.
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