Duden Richtiges und gutes Deutsch
nachahmen
Heute wird nachahmen im Allgemeinen mit dem Akkusativ gebraucht, und zwar sowohl in der Bedeutung »kopieren, nachäffen« als auch in der Bedeutung »nacheifern, nachstreben«: ... die den Meister bis aufs Spucken nachzuahmen versuchen (Langgässer). ... die Handschrift meines Vaters nachzuahmen (Th. Mann). Der Dativ wird heute als gewählt oder ungewöhnlich betrachtet: Sie ... betrachtete mich; nicht eigentlich mit den Augen ..., sondern geradezu mit dem Mund, der dem offenbar bösen Ausdruck meines Gesichtes ironisch nachahmte (Rilke). Ganz selten kommt heute auch der Dativ der Person in Verbindung mit einem Akkusativ der Sache vor: Er ahmte ihr ihre Gesten nach. Die gelegentlich vertretene Meinung, dass nachahmen in der Bedeutung »kopieren, nachäffen« mit dem Akkusativ, in der Bedeutung »sich jmdn. zum Vorbild nehmen« mit dem Dativ verbunden werden müsste (Sie versuchten alle, ihm nachzuahmen), wird vom heutigen Gebrauch her nicht bestätigt. Allerdings wird nachahmen in der zweiten Bedeutung ohnehin nur noch selten gebraucht.
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