Duden Richtiges und gutes Deutsch
lang
1. Rechtschreibung:
a) Groß- oder Kleinschreibung: Das Adjektiv schreibt man klein: lang, länger, am längsten; ein langer Marsch, eine lange Pause, ein langes Kleid. Kleingeschrieben wird auch die Fügung über kurz oder lang mit unflektiertem Adjektiv. Wahlweise groß oder klein schreibt man die Wendungen mit flektiertem Adjektiv: seit Langem / langem, seit Längerem / längerem. In festen Wendungen mit Artikel wird dagegen nur großgeschrieben: sich des Langen und Breiten (= umständlich) / des Länger(e)n und Breiter(e)n über etwas äußern. Groß schreibt man auch die anderen Substantivierungen: Das Lange und Kurze von der Sache ist ... Auch in Eigennamen schreibt man das Adjektiv groß: der Lange Marsch (= der Marsch der Kommunisten durch China 1934/35). Groß- oder Kleinschreibung (1.2.1).
b) Getrennt- oder Zusammenschreibung: Getrennt schreibt man: lang sein. Getrennt oder zusammen kann man schreiben: ein Gummiband lang ziehen / langziehen; jemandem die Hammelbeine lang ziehen / langziehen (= jemanden heftig tadeln). In Verbindung mit adjektivisch gebrauchten Partizipien kann getrennt oder zusammengeschrieben werden: ein lang gestrecktes / langgestrecktes Gebäude; ein lang gehegter / langgehegter Wunsch. Zusammen schreibt man langgehen (ugs. für: entlanggehen) und sich langlegen (= sich zum Ausruhen hinlegen; ugs.): Ich weiß, wo es langgeht. Opa hat sich langgelegt. Getrennt- oder Zusammenschreibung (1.2 und 3.1.2). Zusammen schreibt man auch Adjektive wie z. B. meterlang, jahrelang, tagelang. Getrennt schreibt man hier aber, wenn lang durch Meter, Jahr, Tag (mit vorangehendem Artikel, Zahlwort o. Ä.) näher bestimmt wird: ein zehn Meter langer Mast; sie warteten viele Jahre lang. Zusammen schreibt man auch: langher, langhin (z. B. ein langhin rollendes Echo), aber: lange her, lange hin (z. B. es ist schon lange her).
2.
lang / lange: Das Adjektiv lang kann sowohl eine räumliche als auch eine zeitliche Erstreckung bezeichnen: Der Schlauch ist lang. Die Tage waren sehr lang. Dagegen wird lange mit zeitlicher Bedeutung fast ausschließlich adverbial verwendet: Die Sitzung dauerte lange. Ich habe lange gewartet. In der Alltagssprache, bes. in Süd- und Südwestdeutschland, wird auch als Adverb die kürzere Form gebraucht: Ich habe lang gewartet.
3.
längere / längre: Vergleichsformen (2.2).
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