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Literaturangaben
Häufig gestellte Fragen zu LiteraturangabenFrage Antwort unter
Wo werden bei Literaturangaben im laufenden Text die Kommas gesetzt? dieser Artikel, Punkt (1)
Wie führt man die Werke in einem Literaturverzeichnis an? dieser Artikel, Punkt (2)
In zahlreichen Fällen werden von Verlagen oder Herausgebern spezielle Anforderungen an das Format von Literaturangaben gestellt. Die folgenden Richtlinien dienen der Vereinheitlichung und sinnvollen Gliederung von Literaturangaben, wo solche besonderen Anforderungen nicht gestellt sind.
1.
Angaben im laufenden Text:
Bei der Aufzählung von Stellenangaben in Büchern, Aufsätzen, Schriftstücken u. dgl. werden die einzelnen Angaben durch Kommas getrennt, wenn die Aufzählung Teil eines Satzes ist:
Über die Zusammensetzung von Substantiven schreiben Fleischer / Barz in ihrer Wortbildung, 2. Auflage, Tübingen 1995, S. 84-223.
Der Redner berief sich auf einen Artikel im »Spiegel«, 57. Jahrgang, 2003, Heft 8, S. 104.
Am Schluss der Aufzählung von Stellenangaben steht gewöhnlich kein Komma, wenn der Satz danach fortgesetzt wird. Das Komma kann jedoch gesetzt werden, wenn die Stellenangaben als nachgestellte genauere Bestimmung zum Namen des Autors aufgefasst werden:
Diese Regel ist im Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 24. Auflage 2006, S. 75, K 110(,) enthalten.
J. Erben, Deutsche Grammatik, ein Leitfaden (Fischer Bücherei 904), S. 23 ff.(,) behandelt diese Frage ausführlich.
Bei Hinweisen auf Gesetze, Verordnungen usw. setzt man heute normalerweise kein Komma mehr:
Maßgebend ist § 6 Abs. 2 Satz 2 der Personalverordnung. Den Erfordernissen des Artikels 103 Absatz 1 des Grundgesetzes (auch: des Art. 103 Abs. 1 GG) muss Rechnung getragen werden.
2.
Angaben außerhalb des Textzusammenhangs:
Stehen die Stellenangaben ohne Zusammenhang mit einem Satz des Textes, z. B. als Fußnoten oder in Literaturverzeichnissen, dann gibt es für die Zeichensetzung keine allgemein verbindlichen Vorschriften. Man verwendet je nach Art des zitierten Titels den Punkt, das Komma oder den Doppelpunkt und kann auch runde Klammern einsetzen.
Die Angabe eines Buchtitels sollte immer den Ort und das Jahr des Erscheinens enthalten, bei Büchern, die noch lieferbar sind, möglichst auch den Verlag. Bei Zeitschriften genügt im Allgemeinen die Angabe von Band, Jahrgang und Seite. Die folgenden Beispiele sollen einige für Literaturangaben übliche Formen zeigen:
Dietrich Schwanitz: Der Campus. Roman. Frankfurt am Main, Eichborn(,) 1995
Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. Stuttgart: Kröner 32002.
Hermann Paul, Deutsches Wörterbuch. Bearbeitet von Helmut Henne, Heidrun Kämper und Georg Objartel. 10., überarbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen: Niemeyer: 2002.
Bertolt Brecht, Geschichten (Gesammelte Prosa in 4 Bden., Bd. 1). Frankfurt am Main(,) 1980 (Edition Suhrkamp, Nr. 182).
Andreas Gardt: Wort, Text und Bedeutung. Aspekte der semantischen Erschließung von Texten. In: Das Wort, Festschrift für Oskar Reichmann, hrsg. von Vilmos Ágel u. a., Tübingen 2002, S. 111-132.
Otto Hahn, Uran: Schlüssel zum Nachweis des Kleinsten und zur Entfesselung des Größten. (In:) Universitas, Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und Literatur, 22 (1967), 337-350.
Jana Stefanakova: Helvetismen in deutschschweizerischen Tageszeitungen. (In:) Sprachspiegel 57, 2001, S. 196-203.
Nina Janich, Albrecht Greule (Hrsg.): Sprachkulturen in Europa. Ein internationales Handbuch. Tübingen (Gunter Narr) 2002.
Wenn die Fundstellen im laufenden Text über die Autorennamen und das Erscheinungsjahr identifiziert werden (sogenanntes Autor-Jahr-System), erscheint die Zitierform so auch im Literaturverzeichnis:
Nübling, Damaris (2006): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. Tübingen: Narr.
Stellt man zur besseren alphabetischen Ordnung die Vornamen der Autorinnen und Autoren nach, dann steht ein Komma nach dem Familiennamen:
Janich, Nina / Greule, Albrecht (Hrsg.): Sprachkulturen ...
Schwanitz, Dietrich: Der Campus ...
Brecht, B., Geschichten ...
3.
Internetadressen:
Muss man als Quelle eine Fundstelle im Internet angeben, dann sollte man den Autorennamen (bzw. den Namen der Institution, Firma o. Ä., die die entsprechende Homepage betreibt), den Sachtitel, die Internetadresse der zitierten Seite (die URL) und das Datum, zu dem man die Quelle im Internet eingesehen hat, nennen:
Bundesministerium für Bildung und Forschung: »Seebeben und das Tsunami-Frühwarnsystem«. URL: http://www.bmbf.de/de/2402.php, 27. 07. 2006
Institut für deutsche Sprache: Textkorpora des IDS. URL: https://cosmas2.ids-mannheim.de/cosmas2-web. 07. 08. 2006
Die genauen Richtlinien enthält die ISO-Norm 690-2 (http://www.nlc-bnc.ca/iso/tc46sc9/standard/690-2e.htm, 02. 11. 2006).
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