Duden Richtiges und gutes Deutsch
kosten
Das Verb kosten wurde im 12. / 13. Jh. aus altfranzösisch coster (= frz. coыter, aus lat. constare) entlehnt. Die Schwankungen zwischen dem Akkusativ und dem Dativ der Person (Das kostet sie / ihr die Unabhängigkeit) sind nicht neu, sondern lassen sich bis in die mittelhochdeutsche Zeit zurückverfolgen, sind also gleich bei der Übernahme des Wortes ins Deutsche aufgetreten. Im 18. Jahrhundert war der Gebrauch des Dativs der Person weit verbreitet. In der Folgezeit traten die Grammatiker und Sprachpfleger für den doppelten Akkusativ ein, der im heutigen Sprachgebrauch die häufigere Variante darstellt. Die beiden Verwendungsweisen von kosten werden im heutigen Sprachgebrauch weitgehend von den Bedeutungen bestimmt:1.
kosten mit doppeltem Akkusativ: Der doppelte Akkusativ steht, wenn kosten im Sinne von »etwas verlangt von jmdm. einen bestimmten Preis« gebraucht wird: ... das würde mich einen schönen Batzen Geld kosten (A. Zweig). Das kostet mich nichts, viel, mindestens 100 Euro. Auch im Sinne von »etwas verlangt von jmdm. etwas (als Preis)« steht der doppelte Akkusativ: Das kostet mich nur ein Lächeln, keine fünf Minuten, nur einen Anruf. Es kostete ihn große körperliche Mühe (Apitz). Es kostete sie schon fast Überwindung.
2.
kosten mit dem doppelten Akkusativ oder mit dem Dativ der Person und dem Akkusativ der Sache: Wenn kosten im Sinne von »etwas bringt jmdn. um etwas« verwendet wird, dann sind heute beide Konstruktionen möglich:
a) Mit doppeltem Akkusativ: Das kostete die Mannschaft den Sieg. Wissen Sie, was Sie das kostet? ... denn mehr als den Kopf kosten konnte es ihn nicht (Thieß). ... es kostete ihn wohl den Hals (Langgässer).
b) Mit Dativ der Person (Lebewesen) u. Akkusativ der Sache: Wissen Sie, was Ihnen das kostet? Aber dem Zilpzalp kostet es das Leben (Hausmann). Jährlich kosten diese Rennen in E. fast 200 Pferden das Leben (Quick). Und dieses Zögern kostet seinem Sohn das Kaiserreich und ihm selbst die Freiheit (St. Zweig). In der Fügung sich eine Sache etwas kosten lassen kommt neben dem Akkusativ auch der Dativ des Reflexivpronomens vor: Ich lasse mich (auch: mir) das Geschenk etwas kosten.
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