Duden Richtiges und gutes Deutsch
kein
1. Deklination des folgenden Adjektivs und substantivierten Adjektivs: Nach kein, d. h., wenn die Form im Nominativ Singular Maskulinum und Neutrum und im Akkusativ Singular Neutrum keine Flexionsendung hat, wird das folgende (substantivierte) Adjektiv oder Partizip stark flektiert: Das ist kein guter Ausweg. Kein Abgeordneter meldete sich. Das ist kein unterhaltsames Spiel. Sie hat kein schönes Kleid an. In allen übrigen Fällen hat kein starke Flexionsformen und es folgt deshalb die schwache Form des (substantivierten) Adjektivs: keines bösen Gedankens fähig, mit keiner guten Absicht, mit keinem Bekannten. Die früher im Nominativ und Akkusativ Plural gelegentlich vorkommenden starken Formen sind veraltet. Es heißt also: Es waren keine guten (nicht mehr: gute) Aussichten. Er hat keine schönen (nicht mehr: schöne) Bilder gemalt. Es gab keine kommunalen Beamten (nicht mehr: kommunale Beamte).
2.
keiner, der ... / keine, die ...: Das Relativpronomen, das sich auf keiner bzw. keine bezieht, ist der bzw. die, nicht welcher bzw. welche. Es heißt also: Da war keiner, der ihm half. (Nicht: Da war keiner, welcher ihm half.) Genauso: Es gab keine, die nicht betroffen war. (Nicht: Es gab keine, welche nicht betroffen war.)
3.
kein + als: Die Vergleichspartikel nach kein ist als, da kein meist in Verbindung mit andere, anderer, anderes gebraucht wird: Es kommt kein (anderes) Haus in Betracht als (nicht: wie) dieses.
4.
in keinster Weise: Diese Wendung wird gelegentlich umgangssprachlich gebraucht. Da kein nicht steigerbar ist, kann es in der Standardsprache nur heißen in keiner Weise: Er hat mir in keiner Weise geholfen.
5.
kein / nicht / nicht ein: Als Artikelwort steht kein in derselben Position wie ein Artikel am Anfang eines Nominalausdruckes: Ich habe einen / keinen bestimmten Verdacht. Der / Kein Baum wird gefällt. Auch wenn, wie etwa bei Stoffsubstantiven, kein Artikel steht, kann kein verwendet werden: Sie trinkt Wasser / kein Wasser. Ein mit kein verneinter Nominalausdruck kann meist (und dann nachdrücklicher) auch mit nicht ein verneint werden, wenn ihm ein anderer positiv gegenübergestellt wird: Ich habe kein Auto / nicht (etwa) ein Auto, sondern einen Sportwagen gekauft. Ähnlich im Plural: Sie hat Brüder / sie hat keine Brüder. Sie hat nicht Brüder, nur Schwestern. Im Zusammenhang mit Eigennamen ist nur nicht möglich: Das ist nicht Isabelle (nicht: Das ist keine Isabelle). In dem Sonderfall ich habe nicht ein (statt: kein) Buch gekauft wirkt die Verneinung besonders nachdrücklich (im Sinne von »nicht ein einziges«); das betonte ein steht hier nicht als unbestimmter Artikel, sondern als Zahlwort.
6.
Kein Junge und kein Mädchen will / wollen ...: Kongruenz (1.3.8).
7.
keine(r) / niemand: Statt der allein stehenden Formen keiner oder keiner oder keine kann man auch niemand verwenden: Keiner / Niemand liebt mich. Ich kenne keinen / niemanden, der das verstanden hat. Keine oder keiner / (besser:) Niemand ist bereit ...
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