Duden Richtiges und gutes Deutsch
Konjunktion
Die Konjunktion, auch Bindewort genannt, gehört zu den Wörtern, die weder dekliniert noch konjugiert werden und die auch keine Satzglieder bilden können. Der Konjunktion fällt die Aufgabe zu, Wörter, Wortgruppen oder Sätze miteinander zu verbinden. Im Gegensatz zur Präposition hat die Konjunktion keinen Einfluss auf die Deklination eines folgenden Nominalausdrucks.Nach der Form unterscheidet man eingliedrige oder einfache (und, auch) und mehrgliedrige oder gepaarte Konjunktionen:
sowohl - als auch, entweder - oder, nicht nur - sondern auch, zwar - aber, teils - teils, weder - noch usw.
An den mehrgliedrigen Konjunktionen sind auch Adverbien beteiligt (z. B. zwar, teils; vgl. Punkt 1).
Nach dem Verhältnis, das durch die Konjunktionen zwischen den verbundenen Wörtern oder Sätzen hergestellt wird, unterscheidet man konjunktive (anreihende) Konjunktionen (und, sowie u. a.), disjunktive (ausschließende) Konjunktionen (oder u. a.), adversative (entgegensetzende) Konjunktionen (aber, während u. a.), temporale (zeitliche) Konjunktionen (solange, nachdem u. a.), modale (die Art und Weise bestimmende) Konjunktionen (indem, ohne dass u. a.), kausale (begründende) Konjunktionen (da, weil u. a.), konzessive Konjunktionen (obwohl, obschon u. a.) und konditionale (bedingende) Konjunktionen (wenn, falls u. a.).
Nach der Funktion kann man drei verschiedene Hauptgruppen von Konjunktionen unterscheiden:
- nebenordnende (koordinierende) Konjunktionen:
Peter und Frauke gehen ins Kino und Imke soll zu Hause bleiben.
(Ferner: (so)wie, aber, sondern, denn, sowohl - als / wie (auch) usw.)
- Satzteilkonjunktionen:
Wiebke gilt als zuverlässig. Peter ist so groß wie Max, aber größer als Klaas.
Je mehr wir uns anstrengen, desto / umso schneller sind wir fertig.
- unterordnende (subordinierende) Konjunktionen. Hier sind wiederum zwei Gruppen zu unterscheiden. Die Konjunktionen der ersten Gruppe stehen am Anfang einer bestimmten Art von Nebensätzen (Verbletztsätzen):
Wenn das wahr ist, müssen wir uns beeilen. Er trat zurück, indem er erblasste.
Sie wird daran arbeiten, (in)soweit / sofern sie dafür Zeit hat. (Ferner: während, ehe, weil, obwohl, dass, ob usw.)
Die unterordnenden Konjunktionen der zweiten Gruppe stehen am Anfang von Infinitivgruppen:
Sie geht auf den Fußballplatz, anstatt zu arbeiten. Um bald fertig zu werden, arbeitet er konzentriert. Man sollte niemals frühstücken, ohne eine Zeitung zu lesen.
1.
Nebenordnende Konjunktion oder Adverb?
Steht eine nebenordnende Konjunktion am Anfang des Satzes, so verändert sich dessen Wortstellung dadurch nicht:
Klaus liest ein Buch. Frank malt ein Bild.
Klaus liest ein Buch und Frank malt ein Bild.
Petra studiert Medizin. Sie will Ärztin werden.
Petra studiert Medizin, denn sie will Ärztin werden.
Die Verbindung nebengeordneter Sätze kann aber auch durch bestimmte Adverbien erfolgen, die an die Spitze des zweiten Satzes treten. In diesem Fall ändert sich dessen Wortstellung, weil das Adverb das Vorfeld besetzt und das Subjekt deshalb ins Mittelfeld rückt (Inversion):
Petra will Ärztin werden. Sie studiert deshalb Medizin.
Petra will Ärztin werden. Deshalb studiert sie Medizin.
Neben deshalb sind hier zu nennen:
außerdem, besonders, dagegen, daher, dann, darum, dennoch, deshalb, folglich, insofern, sonst, trotzdem.
Als Adverbien mit ähnlichen Eigenschaften wie Konjunktionen werden sie auch Konjunktionaladverbien genannt.
Als nebenordnende Konjunktionen lassen sich demnach nur solche Wörter bezeichnen, die nicht allein das Vorfeld besetzen und deshalb keine Inversion hervorrufen. Das trifft auf folgende Wörter zu: und, oder, aber, allein, sondern, denn:
Er grübelte und er grübelte. Die Milch läuft über oder die Suppe brennt an.
Franz hat gute Anlagen, aber er ist faul / er ist aber faul. Ich hoffte auf ihn, allein ich wurde bitter enttäuscht. Er hat nicht gearbeitet, sondern er ist schwimmen gegangen. Er hat nicht gearbeitet, denn er hatte keine Lust.
Zur Stellung von aber aber (2). Zur gelegentlichen Inversion nach und und (1). Zur Stellung des Verbs nach weil weil (2).
Eine besondere Gruppe bilden Wörter wie doch, jedoch (doch / jedoch) und entweder (in entweder - oder). Am Anfang des Aussagehauptsatzes können sie direkt vor dem finiten Verb stehen (= adverbialer Gebrauch), oder es steht zwischen ihnen und dem finiten Verb noch ein Satzglied (= konjunktionaler Gebrauch):
Sie fährt gern Auto, (als Adverb:) (je)doch fliegt sie nur ungern mit dem Flugzeug. Oder (als Konjunktion:) ... (je)doch sie fliegt nur ungern ... (Als Adverb:) Entweder bist du jetzt lieb oder du gehst nach Hause. Oder (als Konjunktion): Entweder du bist jetzt lieb ...
2.
Die unterordnenden Konjunktionen:
Die satzeinleitenden unterordnenden Konjunktionen stehen immer am Anfang des Nebensatzes, den sie mit dem Hauptsatz verbinden. Das Verb (Finitum) steht in der Regel am Ende des Nebensatzes:
Karl ging nach Hause, obwohl das Fest sehr schön war. Dass du pünktlich zur Schule gehst, will ich doch hoffen.
Entsprechendes gilt für die Infinitivkonjunktionen. Sie stehen am Anfang einer Infinitivgruppe, an deren Ende steht der Infinitiv mit zu:
Rudolf hatte einen Kuchen gebacken, um auf diese Weise seiner Verehrung für Kathrin Ausdruck zu verleihen.
3.
Die Häufung von Konjunktionen:
Wenn ein Zwischensatz in einen Nebensatz mit Konjunktion eingeschaltet wird, dann sollte er nicht unmittelbar nach der Konjunktion stehen, sondern nach dem Satzglied, das der Konjunktion des Nebensatzes folgt. Also nicht:
Man sieht aber auch, dass, wenn die Menschheit einmal die Vernunft verlieren sollte, die Atombombe die Welt zerstören wird.
Die Häufung von Konjunktionen ist stilistisch unschön und erschwert das Verständnis. Deshalb besser:
Man sieht aber auch, dass die Atombombe, wenn die Menschheit einmal die Vernunft verlieren sollte, die Welt zerstören wird.
4.
Das Komma bei den Konjunktionen:
Wo Konjunktionen (und satzeinleitende Adverbien (vgl. Punkt 1)) auftreten, muss der betreffende Satz oder Satzteil häufig durch ein Komma abgetrennt werden. Nähere Angaben hierzu enthalten die Artikel zu den einzelnen Konjunktionen und Konjunktionaladverbien, z. B. aber (1), als (5), besonders, dass (6), und (7), nicht nur - sondern auch (1), teils - teils (2) usw.
Trifft eine Konjunktion mit einem anderen einleitenden Wort (Adverb, Partizip u. a.) zusammen, dann ist die Kommasetzung abhängig von der Bedeutung der Aussage (angenommen, zumal, je nachdem usw.). Haben beide Teile der Verbindung ihre Eigenständigkeit bewahrt, dann steht ein Komma zwischen ihnen, d. h. vor der eigentlichen Konjunktion. Das erste der beiden Wörter gehört dann dem übergeordneten Satz an, die Konjunktion leitet den untergeordneten Satz ein. Der übergeordnete Satz ist in vielen Fällen elliptisch:
Angenommen, dass morgen gutes Wetter ist, wohin wollen wir fahren? (= Wenn wir annehmen, dass ...) Ich mag ihn gern, ausgenommen, wenn er schlechter Laune ist.
Ist die Wortverbindung als Einheit anzusehen, dann entsteht eine konjunktionale Fügung, die nicht (mehr) durch ein Komma geteilt wird. Das Komma steht nun vor der Fügung, die damit als Ganzes den untergeordneten Satz einleitet:
Der Plan ist viel zu umständlich, als dass wir ihn ausführen könnten. Die Oma freut sich über jede Nachricht, auch wenn es nur eine Postkarte ist.
Einige nebenordnende Konjunktionen, z. B. aber, denn, doch, oder, und, können in Verbindung mit einer unterordnenden Konjunktion erscheinen. Sie leiten damit aber nicht einen untergeordneten Nebensatz ein, sondern sie schließen ein ganzes Satzgefüge an, das mit einem Nebensatz oder mit einer Infinitivgruppe beginnt und gewöhnlich einen nachgestellten Hauptsatz enthält:
Er ist noch klein, aber weil er gut schwimmen kann, haben wir ihn mitgenommen.
Es waren schlechte Zeiten, und um zu überleben, verhielten sich manche so gegen ihre Mitmenschen, wie sie es unter normalen Verhältnissen kaum getan hätten.
Bei einigen Wortverbindungen schwankt der Gebrauch. Wird die Fügung als Einheit verstanden, dann steht das Komma nur vor der ganzen Fügung. Soll jedoch das voranstehende Adverb betont und hervorgehoben werden, dann kann man beide Teile durch ein Komma trennen:
Wir müssen jetzt verkaufen, gleichviel ob die Kurse noch weiter steigen oder nicht. - Wir müssen jetzt verkaufen, gleichviel, ob die Kurse noch weiter steigen oder nicht.
Hierher gehören besonders Fügungen mit gleichviel, je nachdem, kaum, umso eher. Diese Adverbien werden oft als Rest eines nachgetragenen Satzes in Kommas eingeschlossen.
5.
Kongruenz:
Zu den Zweifelsfällen in der Kongruenz zwischen Subjekt und Prädikat, wenn das Subjekt aus mehreren durch Konjunktionen verbundenen Substantiven besteht, Kongruenz.
Vater und Mutter gehen (nicht: geht) spazieren: Kongruenz (1.3.1). Vater oder Mutter geht (bei ausschließendem oder nicht: gehen) spazieren: Kongruenz (1.3.12). Er und ich (,wir) haben uns gefreut. Nicht: Er und ich haben sich gefreut: Kongruenz (2.1). Er oder ich habe (nicht: hat) es getan: Kongruenz (2.2).
6.
Verwechslung einzelner Konjunktionen (mit Adverbien):
Zur Verwechslung von »dass« und »ob« dass (3); zur Verwechslung von »wann« und »wenn« wann / wenn. Vgl. auch die einzelnen Stichwörter.
sowohl - als auch, entweder - oder, nicht nur - sondern auch, zwar - aber, teils - teils, weder - noch usw.
An den mehrgliedrigen Konjunktionen sind auch Adverbien beteiligt (z. B. zwar, teils; vgl. Punkt 1).
Nach dem Verhältnis, das durch die Konjunktionen zwischen den verbundenen Wörtern oder Sätzen hergestellt wird, unterscheidet man konjunktive (anreihende) Konjunktionen (und, sowie u. a.), disjunktive (ausschließende) Konjunktionen (oder u. a.), adversative (entgegensetzende) Konjunktionen (aber, während u. a.), temporale (zeitliche) Konjunktionen (solange, nachdem u. a.), modale (die Art und Weise bestimmende) Konjunktionen (indem, ohne dass u. a.), kausale (begründende) Konjunktionen (da, weil u. a.), konzessive Konjunktionen (obwohl, obschon u. a.) und konditionale (bedingende) Konjunktionen (wenn, falls u. a.).
Nach der Funktion kann man drei verschiedene Hauptgruppen von Konjunktionen unterscheiden:
- nebenordnende (koordinierende) Konjunktionen:
Peter und Frauke gehen ins Kino und Imke soll zu Hause bleiben.
(Ferner: (so)wie, aber, sondern, denn, sowohl - als / wie (auch) usw.)
- Satzteilkonjunktionen:
Wiebke gilt als zuverlässig. Peter ist so groß wie Max, aber größer als Klaas.
Je mehr wir uns anstrengen, desto / umso schneller sind wir fertig.
- unterordnende (subordinierende) Konjunktionen. Hier sind wiederum zwei Gruppen zu unterscheiden. Die Konjunktionen der ersten Gruppe stehen am Anfang einer bestimmten Art von Nebensätzen (Verbletztsätzen):
Wenn das wahr ist, müssen wir uns beeilen. Er trat zurück, indem er erblasste.
Sie wird daran arbeiten, (in)soweit / sofern sie dafür Zeit hat. (Ferner: während, ehe, weil, obwohl, dass, ob usw.)
Die unterordnenden Konjunktionen der zweiten Gruppe stehen am Anfang von Infinitivgruppen:
Sie geht auf den Fußballplatz, anstatt zu arbeiten. Um bald fertig zu werden, arbeitet er konzentriert. Man sollte niemals frühstücken, ohne eine Zeitung zu lesen.
1.
Nebenordnende Konjunktion oder Adverb?
Steht eine nebenordnende Konjunktion am Anfang des Satzes, so verändert sich dessen Wortstellung dadurch nicht:
Klaus liest ein Buch. Frank malt ein Bild.
Klaus liest ein Buch und Frank malt ein Bild.
Petra studiert Medizin. Sie will Ärztin werden.
Petra studiert Medizin, denn sie will Ärztin werden.
Die Verbindung nebengeordneter Sätze kann aber auch durch bestimmte Adverbien erfolgen, die an die Spitze des zweiten Satzes treten. In diesem Fall ändert sich dessen Wortstellung, weil das Adverb das Vorfeld besetzt und das Subjekt deshalb ins Mittelfeld rückt (Inversion):
Petra will Ärztin werden. Sie studiert deshalb Medizin.
Petra will Ärztin werden. Deshalb studiert sie Medizin.
Neben deshalb sind hier zu nennen:
außerdem, besonders, dagegen, daher, dann, darum, dennoch, deshalb, folglich, insofern, sonst, trotzdem.
Als Adverbien mit ähnlichen Eigenschaften wie Konjunktionen werden sie auch Konjunktionaladverbien genannt.
Als nebenordnende Konjunktionen lassen sich demnach nur solche Wörter bezeichnen, die nicht allein das Vorfeld besetzen und deshalb keine Inversion hervorrufen. Das trifft auf folgende Wörter zu: und, oder, aber, allein, sondern, denn:
Er grübelte und er grübelte. Die Milch läuft über oder die Suppe brennt an.
Franz hat gute Anlagen, aber er ist faul / er ist aber faul. Ich hoffte auf ihn, allein ich wurde bitter enttäuscht. Er hat nicht gearbeitet, sondern er ist schwimmen gegangen. Er hat nicht gearbeitet, denn er hatte keine Lust.
Zur Stellung von aber aber (2). Zur gelegentlichen Inversion nach und und (1). Zur Stellung des Verbs nach weil weil (2).
Eine besondere Gruppe bilden Wörter wie doch, jedoch (doch / jedoch) und entweder (in entweder - oder). Am Anfang des Aussagehauptsatzes können sie direkt vor dem finiten Verb stehen (= adverbialer Gebrauch), oder es steht zwischen ihnen und dem finiten Verb noch ein Satzglied (= konjunktionaler Gebrauch):
Sie fährt gern Auto, (als Adverb:) (je)doch fliegt sie nur ungern mit dem Flugzeug. Oder (als Konjunktion:) ... (je)doch sie fliegt nur ungern ... (Als Adverb:) Entweder bist du jetzt lieb oder du gehst nach Hause. Oder (als Konjunktion): Entweder du bist jetzt lieb ...
2.
Die unterordnenden Konjunktionen:
Die satzeinleitenden unterordnenden Konjunktionen stehen immer am Anfang des Nebensatzes, den sie mit dem Hauptsatz verbinden. Das Verb (Finitum) steht in der Regel am Ende des Nebensatzes:
Karl ging nach Hause, obwohl das Fest sehr schön war. Dass du pünktlich zur Schule gehst, will ich doch hoffen.
Entsprechendes gilt für die Infinitivkonjunktionen. Sie stehen am Anfang einer Infinitivgruppe, an deren Ende steht der Infinitiv mit zu:
Rudolf hatte einen Kuchen gebacken, um auf diese Weise seiner Verehrung für Kathrin Ausdruck zu verleihen.
3.
Die Häufung von Konjunktionen:
Wenn ein Zwischensatz in einen Nebensatz mit Konjunktion eingeschaltet wird, dann sollte er nicht unmittelbar nach der Konjunktion stehen, sondern nach dem Satzglied, das der Konjunktion des Nebensatzes folgt. Also nicht:
Man sieht aber auch, dass, wenn die Menschheit einmal die Vernunft verlieren sollte, die Atombombe die Welt zerstören wird.
Die Häufung von Konjunktionen ist stilistisch unschön und erschwert das Verständnis. Deshalb besser:
Man sieht aber auch, dass die Atombombe, wenn die Menschheit einmal die Vernunft verlieren sollte, die Welt zerstören wird.
4.
Das Komma bei den Konjunktionen:
Wo Konjunktionen (und satzeinleitende Adverbien (vgl. Punkt 1)) auftreten, muss der betreffende Satz oder Satzteil häufig durch ein Komma abgetrennt werden. Nähere Angaben hierzu enthalten die Artikel zu den einzelnen Konjunktionen und Konjunktionaladverbien, z. B. aber (1), als (5), besonders, dass (6), und (7), nicht nur - sondern auch (1), teils - teils (2) usw.
Trifft eine Konjunktion mit einem anderen einleitenden Wort (Adverb, Partizip u. a.) zusammen, dann ist die Kommasetzung abhängig von der Bedeutung der Aussage (angenommen, zumal, je nachdem usw.). Haben beide Teile der Verbindung ihre Eigenständigkeit bewahrt, dann steht ein Komma zwischen ihnen, d. h. vor der eigentlichen Konjunktion. Das erste der beiden Wörter gehört dann dem übergeordneten Satz an, die Konjunktion leitet den untergeordneten Satz ein. Der übergeordnete Satz ist in vielen Fällen elliptisch:
Angenommen, dass morgen gutes Wetter ist, wohin wollen wir fahren? (= Wenn wir annehmen, dass ...) Ich mag ihn gern, ausgenommen, wenn er schlechter Laune ist.
Ist die Wortverbindung als Einheit anzusehen, dann entsteht eine konjunktionale Fügung, die nicht (mehr) durch ein Komma geteilt wird. Das Komma steht nun vor der Fügung, die damit als Ganzes den untergeordneten Satz einleitet:
Der Plan ist viel zu umständlich, als dass wir ihn ausführen könnten. Die Oma freut sich über jede Nachricht, auch wenn es nur eine Postkarte ist.
Einige nebenordnende Konjunktionen, z. B. aber, denn, doch, oder, und, können in Verbindung mit einer unterordnenden Konjunktion erscheinen. Sie leiten damit aber nicht einen untergeordneten Nebensatz ein, sondern sie schließen ein ganzes Satzgefüge an, das mit einem Nebensatz oder mit einer Infinitivgruppe beginnt und gewöhnlich einen nachgestellten Hauptsatz enthält:
Er ist noch klein, aber weil er gut schwimmen kann, haben wir ihn mitgenommen.
Es waren schlechte Zeiten, und um zu überleben, verhielten sich manche so gegen ihre Mitmenschen, wie sie es unter normalen Verhältnissen kaum getan hätten.
Bei einigen Wortverbindungen schwankt der Gebrauch. Wird die Fügung als Einheit verstanden, dann steht das Komma nur vor der ganzen Fügung. Soll jedoch das voranstehende Adverb betont und hervorgehoben werden, dann kann man beide Teile durch ein Komma trennen:
Wir müssen jetzt verkaufen, gleichviel ob die Kurse noch weiter steigen oder nicht. - Wir müssen jetzt verkaufen, gleichviel, ob die Kurse noch weiter steigen oder nicht.
Hierher gehören besonders Fügungen mit gleichviel, je nachdem, kaum, umso eher. Diese Adverbien werden oft als Rest eines nachgetragenen Satzes in Kommas eingeschlossen.
5.
Kongruenz:
Zu den Zweifelsfällen in der Kongruenz zwischen Subjekt und Prädikat, wenn das Subjekt aus mehreren durch Konjunktionen verbundenen Substantiven besteht, Kongruenz.
Vater und Mutter gehen (nicht: geht) spazieren: Kongruenz (1.3.1). Vater oder Mutter geht (bei ausschließendem oder nicht: gehen) spazieren: Kongruenz (1.3.12). Er und ich (,wir) haben uns gefreut. Nicht: Er und ich haben sich gefreut: Kongruenz (2.1). Er oder ich habe (nicht: hat) es getan: Kongruenz (2.2).
6.
Verwechslung einzelner Konjunktionen (mit Adverbien):
Zur Verwechslung von »dass« und »ob« dass (3); zur Verwechslung von »wann« und »wenn« wann / wenn. Vgl. auch die einzelnen Stichwörter.