Duden Richtiges und gutes Deutsch
herum / umher
Eine scharfe Unterscheidung zwischen herum und umher ist nicht immer möglich. Das Adverb herum bedeutet »rundherum, im Kreise, ringsum«: Um das Lager herum stellten sie Posten auf. Sie wickelte das Isolierband darum herum. Ich lief um den Baum herum. Dagegen bedeutet der Verbzusatz umher »kreuz und quer, dahin und dorthin, in diese und jene Richtung«: Ich blickte umher. Sie irrten im Walde umher. Sie lief ein bisschen in dem Städtchen umher. In der Alltagssprache - aber auch in der Standardsprache (zumal dann, wenn die Richtung einer Bewegung o. dgl. nicht deutlich wird) - wird an dieser Unterscheidung oft nicht festgehalten und herum statt umher als Verbzusatz gebraucht: Sie tollten auf der Wiese herum. Er fuchtelte vor seinem Gesicht herum. Finstere Gestalten lungerten unter den Brücken herum. In Paris irrt ... ein ehrlicher, leidenschaftlicher Republikaner herum (St. Zweig). Unsere neapolitanischen Jungen sind daran gewöhnt, viele Stunden mit leerem Magen herumzulaufen (Thieß). ... den er im Haus herumführen musste (Plievier). Die Ziegel da lagen alle auf dem Boden herum (Gaiser). Wenn es sich um eine erfolglose oder unnütze, aber anhaltende Beschäftigung handelt, wird auch in der Standardsprache nur herum gebraucht: Er fingerte eine Zeit lang an mir herum (Bergengruen). Vergeblich kramte er in seiner Brieftasche herum (Ott). ... wenn er in seinen Akten herumwühlte (Gaiser).
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