Duden Richtiges und gutes Deutsch
gelten
1. gelten als / für: Beide Anschlüsse sind möglich, der für-Anschluss ist allerdings wenig gebräuchlich: Sie gilt als klug / (selten:) für klug. In Verbindung mit als steht der folgende Nominalausdruck im Nominativ: Sie gilt als die Vorzeigefrau der Partei. ... als ein Unnützer galt er ... (Nigg). ... Hauptlehrer Kuhn, der als Experte galt ... (Kirst). In der Verbindung mit für enthält der folgende Nominalausdruck einen Artikel und steht im Akkusativ: Er galt für den witzigsten Kopf seiner Zeit.
2.
gelten / gilt · gälte / gölte: Im Indikativ Präsens heißt es: ich gelte; du giltst; er, sie, es gilt. e/i-Wechsel. Im seltenen Konjunktiv II wird gälte, seltener gölte gebraucht. Konjunktiv (1.3). Zwischen dem Konjunktiv I gelte und der Form gälte des Konjunktivs II ist kein Unterschied zu hören; die beiden Formen werden nur beim Schreiben unterschieden.
3.
geltend / gültig / gegolten: Ohne nähere zeitliche Bestimmung bezieht sich das Partizip I geltend auf etwas, das zum Zeitpunkt der Äußerung gilt: die geltenden Regelungen bedeutet so viel wie die jetzt geltenden Regelungen. Wird eine zeitliche Bestimmung gegeben, kann sowohl geltend als auch gültig verwendet werden, z. B. die vor 1996 geltenden / gültigen Regelungen. Das Partizip II gegolten kann nicht attributiv verwendet werden (nicht: die gegoltenen Regelungen), weil gelten sein Perfekt mit haben bildet und nicht transitiv ist (Partizip II (2.2)).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: gelten