Duden Richtiges und gutes Deutsch
gehabt
Das sogenannte Doppelperfekt und das Doppelplusquamperfekt mit einem zusätzlichen gehabt (Ich habe / hatte dir das doch gesagt gehabt statt: Ich habe / hatte dir das doch gesagt) kommen vor allem in verschiedenen regionalen Umgangssprachen vor und werden nicht den standardsprachlich gebräuchlichen Verbformen zugerechnet. (Hiervon zu unterscheiden sind die regulären Formen des Vollverbs haben: Ich habe / hatte ein Haus gehabt.) Folgende Einzelheiten sind zu beachten:1.
Doppelperfekt:
Nicht korrekt ist die Verwendung des Doppelperfekts als Ersatz des Plusquamperfekts. Also nicht: Als er kam, haben wir schon gegessen gehabt. Er legte seinen Mantel ab und setzte sich. Er sagte ... Korrekt müsste das Beispiel lauten: Als er kam, hatten wir schon gegessen ..., denn wenn im Präteritum erzählt wird, wird die Vorvergangenheit durch das Plusquamperfekt ausgedrückt.
Besonders im Süden des deutschen Sprachgebietes, wo häufig das Perfekt als Erzähltempus verwendet wird, tritt das Doppelperfekt als Ausdruck der Vorvergangenheit in Opposition zum Perfekt als Erzähltempus auf.
2.
Doppelplusquamperfekt:
Diese Konstruktion wird gelegentlich dann gebraucht, wenn das Plusquamperfekt das Zeitverhältnis der Vorvergangenheit nicht eindeutig ausdrückt:
Als Bressand seine Operntexte schrieb, hatte Herzog Anton das Opernhaus gebaut ... gehabt. ... unter dieser Bewegung schloss Amadeus langsam die Augen. Er hatte sie in das Gesicht des Bruders gerichtet gehabt (E. Wiechert).
Die Verdeutlichung mit Adverbien wie bereits, vorher, bis dahin, bis zuletzt u. a. ist hier vorzuziehen:
Als Bressand seine Operntexte schrieb, hatte Herzog Anton das Opernhaus bereits gebaut ...
3.
Konjunktiv:
Häufiger kommen Doppelperfekt und -plusquamperfekt im Konjunktiv vor, weil die Vorzeitigkeit hier schlechter ausgedrückt werden kann:
Wäre gerade jemand unter dem Baum gewesen, er hätte bestimmt sein letztes Brot gegessen gehabt. Er sagte, dass der Polizist sofort auf den Mann eingeschlagen habe, nachdem er ihn eingeholt gehabt hätte.
Das sogenannte Doppelperfekt und das Doppelplusquamperfekt mit einem zusätzlichen gehabt (Ich habe / hatte dir das doch gesagt gehabt statt: Ich habe / hatte dir das doch gesagt) kommen vor allem in verschiedenen regionalen Umgangssprachen vor und werden nicht den standardsprachlich gebräuchlichen Verbformen zugerechnet. (Hiervon zu unterscheiden sind die regulären Formen des Vollverbs haben: Ich habe / hatte ein Haus gehabt.) Folgende Einzelheiten sind zu beachten:1.
Doppelperfekt:
Nicht korrekt ist die Verwendung des Doppelperfekts als Ersatz des Plusquamperfekts. Also nicht: Als er kam, haben wir schon gegessen gehabt. Er legte seinen Mantel ab und setzte sich. Er sagte ... Korrekt müsste das Beispiel lauten: Als er kam, hatten wir schon gegessen ..., denn wenn im Präteritum erzählt wird, wird die Vorvergangenheit durch das Plusquamperfekt ausgedrückt.
Besonders im Süden des deutschen Sprachgebietes, wo häufig das Perfekt als Erzähltempus verwendet wird, tritt das Doppelperfekt als Ausdruck der Vorvergangenheit in Opposition zum Perfekt als Erzähltempus auf.
2.
Doppelplusquamperfekt:
Diese Konstruktion wird gelegentlich dann gebraucht, wenn das Plusquamperfekt das Zeitverhältnis der Vorvergangenheit nicht eindeutig ausdrückt:
Als Bressand seine Operntexte schrieb, hatte Herzog Anton das Opernhaus gebaut ... gehabt. ... unter dieser Bewegung schloss Amadeus langsam die Augen. Er hatte sie in das Gesicht des Bruders gerichtet gehabt (E. Wiechert).
Die Verdeutlichung mit Adverbien wie bereits, vorher, bis dahin, bis zuletzt u. a. ist hier vorzuziehen:
Als Bressand seine Operntexte schrieb, hatte Herzog Anton das Opernhaus bereits gebaut ...
3.
Konjunktiv:
Häufiger kommen Doppelperfekt und -plusquamperfekt im Konjunktiv vor, weil die Vorzeitigkeit hier schlechter ausgedrückt werden kann:
Wäre gerade jemand unter dem Baum gewesen, er hätte bestimmt sein letztes Brot gegessen gehabt. Er sagte, dass der Polizist sofort auf den Mann eingeschlagen habe, nachdem er ihn eingeholt gehabt hätte.