Duden Richtiges und gutes Deutsch
ganz
1. Rechtschreibung:
a) Klein schreibt man das Adjektiv: ganz Europa, ganze Zahlen, ganze Noten, die ganze Arbeit, die ganze Zeit über, auf der ganzen Welt. Groß schreibt man das substantivierte Adjektiv: das Ganze, ein großes Ganze(s), nichts Halbes und nichts Ganzes, aufs Ganze gehen, fürs Ganze, es geht ums Ganze, das große Ganze, ein Ganzes. Ebenso: im Ganzen (gesehen), im großen Ganzen, im Großen und Ganzen. Groß- oder Kleinschreibung (1.2.1).
b) Zusammen schreibt man ganz mit einem folgenden Adjektiv, wenn beide gemeinsam das Bezugssubstantiv näher bestimmen: ein ganzleinenes Betttuch (Gegensatz: halbleinen), eine ganzseidene Krawatte, ein ganzwollenes Tuch, ein ganzlederner Einband. Getrennt- oder Zusammenschreibung (3.2). Die umgangssprachliche Verbindung mit dem Verb machen (ganz machen) kann man getrennt oder zusammenschreiben. Getrennt- oder Zusammenschreibung (1.2).
2.
die Kirche als Ganzes: Um etwas in seiner Gesamtheit, die natürliche Einheit einer Sache auszudrücken, verwendet man die Substantivierung das Ganze in der Apposition. Es heißt also: die Kirche als Ganzes (nicht: als ganze (Kirche)). Im Kasus richtet sich das Ganze nach dem Bezugswort. Entsprechend heißt es: von der Schule als Ganzem (nicht: als Ganzes).
3.
ein ganz kleines Häppchen: Wenn ganz Attribut zu einem Adjektiv ist, wird es nicht flektiert: ein ganz (nicht: ganzes) kleines Häppchen.
4.
ganze / alle: Zu die ganzen / alle Bewohner des Hauses stürzten auf die Straße all- (10).
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