Duden Richtiges und gutes Deutsch
Genus
Man unterscheidet drei Genera (grammatische Geschlechter): Maskulinum, Femininum, Neutrum. Das im Allgemeinen mit jedem Substantiv verbundene Genus (Ausnahmen s. u.) wird vor allem durch den Artikel angezeigt: der Kopf, die Nase, das Ohr. Von dem grammatischen Geschlecht ist das natürliche Geschlecht (Sexus; männlich, weiblich, weder männlich noch weiblich: sächlich) zu unterscheiden. Bei Personenbezeichnungen besteht ein weitgehend direkter Bezug zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht: der Bruder, der Mann, der Sohn; die Schwester, die Frau, die Tochter. Abweichungen können beispielsweise durch die Gesetze der Wortbildung bestimmt sein; so sind alle Substantive auf -chen und -lein Neutra (das Mädchen, ein Männlein). Mit zahlreichen maskulinen Personenbezeichnungen werden sowohl weibliche als auch männliche Personen unter einem Begriff zusammengefasst (der Lehrer, der Autor, der Prüfling, der Mensch, generisches Maskulinum). Eine Reihe von Substantiven zeigt bei gleicher Bedeutung schwankendes Genus: der / die Abscheu, das / der Barock, der / das / die Dschungel, der / das Joghurt, der / das Liter, der / das Pflichtteil, der / das Radar, der / die Salbei, der / das Verhau, der / die Wulst usw; in anderen Fällen ist jedes Genus mit einer bestimmten Bedeutung verbunden: der / das Band, der / das Bauer usw.; eine dritte Gruppe schließlich zeigt neben dem unterschiedlichen Genus auch eine leicht abweichende Form (und verschiedene Bedeutung): der Akt / die Akte, die Backe / der Backen usw. Zu Besonderheiten im Zusammenhang mit dem Genus Fremdwort (2), Einzelbuchstaben, Flugzeugnamen (1), Schiffsnamen (1), Titel und Berufsbezeichnungen (1 und 3). Zu sie ist Helfer / Helferin u. Ä. Gleichstellung von Frauen und Männern in der Sprache, Kongruenz (3).
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