Duden Richtiges und gutes Deutsch
Frau
1. Frau Minister / Frau Ministerin: Im offiziellen Sprachgebrauch verwendet man in der Anrede Frau Doktor (seltener: Frau Doktorin), aber Frau Professorin (sonst auch noch: Frau Professor). Bei Funktions- oder Berufsbezeichnungen werden grundsätzlich die femininen Formen bevorzugt: z. B. Frau Bundestagspräsidentin Müller, Frau Staatssekretärin, Frau Rechtsanwältin. Sie ist Professorin für Molekularbiologie (»arbeitet als Hochschullehrerin«). Teilweise sind nur die weiblichen Entsprechungen gebräuchlich (z. B. Frau Kammersängerin).
2.
Frau / Gattin / Gemahlin: Wenn man von der eigenen Frau spricht, sagt man meine Frau (nicht: meine Gattin oder meine (Frau) Gemahlin). Das Wort Gattin gehört der gehobenen Stilschicht an und wird nur auf die Ehefrau eines anderen angewandt und auch dann nur, wenn man sich besonders höflich ausdrücken will: seine / Ihre Gattin. Frau Gemahlin (meist in dieser Verbindung) ist ebenfalls gewählt und wird besonders in der geschriebenen Sprache verwendet. Im Unterschied zu Gattin wird (Frau) Gemahlin im Allgemeinen nur von der Ehefrau des Gesprächspartners, nicht von der Ehefrau eines abwesenden Dritten gesagt, also: Grüßen Sie bitte Ihre Frau Gemahlin! Auch Frau Mutter ist gehoben und nicht im Zusammenhang mit der eigenen Mutter zu gebrauchen.
3.
Frau / Fräulein: Bei der Anrede oder zur Bezeichnung einer erwachsenen weiblichen Person wird Frau verwendet, und zwar unabhängig von Alter und Familienstand. Fräulein ist nicht mehr üblich, außer wenn die angesprochene Frau sich diese Anrede selbst wünscht.
4.
Zu Frau Abgeordnete / Abgeordneter Eva Meier Brief (1), zu seitens Frau Meyer / Meyers seitens.
5.
Zu Frau Müllers Auto / das Auto von Frau Müller Genitivattribut (1.3.3).
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