Duden Richtiges und gutes Deutsch
Demonstrativ
Häufig gestellte Fragen zu den DemonstrativenFrage Antwort unter
Wann wird deren und wann derer verwendet? dieser Artikel, Punkt (2)
Welche Flexionsendung des Adjektivs ist korrekt: Ich sprach mit Margot und deren netten Mann oder Ich sprach mit Margot und deren nettem Mann? dieser Artikel, Punkt (4)
Die Demonstrative (hinweisenden Wörter) können teilweise sowohl als Artikelwörter (dieser Mann) wie als selbstständige Pronomen (Dieser ist am teuersten) verwendet werden. Nur im zweiten Fall sollte man von einem Demonstrativpronomen sprechen. Zu den Demonstrativen gehören:
der, die, das; dieser, diese, dieses, , jener, jene, jenes; derjenige, diejenige, dasjenige, derselbe, dieselbe, dasselbe.
Schwierigkeiten macht besonders das Demonstrativ der, die, das, weil in vielen, aber nicht in allen Formen das Relativpronomen und der bestimmte Artikel gleich lauten.
Singular Plural
Maskulinum Femininum Neutrum
Nom. der die das die
Gen. dessen / des deren (der) / derer dessen/des deren / derer (der)
Dat. dem der dem denen
Akk. den die das die
Zu den Genitivformen des, der, des (Sing.) und der (Pl.) vgl. unten, Abschnitt 1; zu den Genitivformen derer (Sing.) und derer (Pl.) vgl. unten, Abschnitt 2.
1.
dessen / des · deren / der · derer / der:
Die kurzen Genitivformen des Demonstrativs sind heute ungebräuchlich. Sie kommen aber vor einem attributiven Genitiv oder Präpositionalgefüge mit von noch vor:
Des freut sich das entmenschte Paar (Schiller). Wes Brot ich ess, des Lied ich sing (Sprichwort). Die Karosserie meines Wagens und des meiner Freundin. Aufgrund der Eingabe von Böll und der von vielen anderen Schriftstellern.
2.
deren / derer:
Die Formen deren und derer werden gelegentlich verwechselt. Einem Substantiv vorangestellt wird im Genitiv Singular Femininum und im Genitiv Plural nur deren:
meine Mutter und deren Freundin; meine Freunde und deren Anschauungen.
Bei Vorausweisung im Genitiv Plural steht nur derer:
Sie erinnerte sich derer nicht mehr, die ihr früher so nahe gestanden hatten.
Dieses vorausweisende derer wird heute gewöhnlich als Pluralform verstanden. Deshalb vermeidet man es besser, diese Form auch noch als Genitiv Singular zu gebrauchen, und ersetzt sie durch ein entsprechendes Substantiv mit einfachem der:
(Statt:) Das Schicksal derer, die diesen Namen trug ... (Besser:) Das Schicksal der Frau, die diesen Namen trug ... Ich erinnerte mich derer / (besser:) der Frau nicht mehr, die mich angesprochen hatte.
Bei Rückweisung (und allein stehend, also keinem Substantiv vorangestellt) sind sowohl deren als auch derer korrekt:
die Tatsachen, aufgrund deren oder derer wir vermuten ...; die Opfer, deren oder derer wir heute gedenken.
Vergleiche auch Relativpronomen (2).
3.
deren / ihr · dessen / sein:
Die Genitivformen deren und dessen verwendet man anstelle der Possessive ihr bzw. sein, wenn es Missverständnisse geben könnte:
Margot verabschiedete sich von Edith und deren Mann (ihrem Mann kann sowohl Ediths als auch Margots Mann meinen). Ralf begrüßte seinen Freund und dessen Schwester (mit seine Schwester könnte auch Ralfs Schwester gemeint sein).
Hierbei beziehen sich deren und dessen immer auf die letztgenannte Person oder Sache. In unmissverständlichen Fällen ist der Ersatz des Possessivs durch das Demonstrativ unnötig:
Ich begrüßte Klaus und seine (unnötig: dessen) neue Freundin. Die Wahl des Studentenvertreters und seines (unnötig: dessen) Stellvertreters zog sich hin.
4.
Ich sprach mit Margot und deren nettem Mann:
Da deren und dessen attributive Genitive (und insbesondere keine Artikel) sind, haben sie keinen Einfluss auf die Deklination nachfolgender Wortgruppen. Ein nachfolgendes (substantiviertes) Adjektiv oder Partizip muss deshalb stark flektiert werden:
Ich sprach mit Margot und deren nettem (nicht: netten) Mann. Vor dem Denkmal und dessen mit Figuren verziertem (nicht: verzierten) Sockel ... Mit Ausnahme unserer Mitarbeiter und deren Angehöriger (nicht: Angehörigen) ...
Auch ein nachfolgendes Genitivattribut wird durch deren oder dessen nicht beeinflusst, es muss seine Flexionsendung behalten:
Er freute sich über die Auszeichnung seines Bruders und dessen Schulfreundes (nicht: Schulfreund).
5.
Ich kenne sie. Die wohnt doch ...:
Es gilt im Allgemeinen als unhöflich oder umgangssprachlich, wenn man in Bezug auf Personen die Demonstrativpronomen der, die, das statt der Personalpronomen er, sie, es im Nominativ, Dativ oder Akkusativ gebraucht, ohne dass ein Anlass zu demonstrativer Hervorhebung vorliegt:
Meine Mutter ist sehr altmodisch. Mit der (höflicher: mit ihr) kann ich nicht darüber sprechen. - Ich weiß es von meinem Vater. Der (standardsprachlich: Er) hat es im Betrieb gehört. - Das ist mein Bekannter. Den habe ich in Berlin getroffen (standardsprachlich: Ich habe ihn in Berlin getroffen).
6.
derem, dessem:
Da deren und dessen Genitivformen sind, dürfen sie nicht zusätzlich flektiert werden. Es ist falsch, zu diesen Genitiven die Dative derem und dessem zu bilden. Das wird aber fälschlicherweise manchmal getan, wenn eine Präposition, die den Dativ verlangt, vorangeht. Die Flexion erklärt sich aus der Neigung, die Genitivformen deren und dessen als Artikelwörter aufzufassen und sie wie dieser o. Ä. zu deklinieren. Nicht korrekt: Karl sprach mit Klaus und dessem Freund. Richtig: Karl sprach mit Klaus und dessen Freund. Der Genitiv dessen hängt nämlich von Freund ab und nicht von dem vorangehenden mit (Klaus und dessen Freund; wegen Klaus und dessen Freund; mit Klaus und dessen Freund. Er sah Klaus und dessen Freund). Nicht korrekt: Sie sprach mit Margot und derem Mann. Richtig: Sie sprach mit Margot und deren Mann. Relativpronomen (3).
Wann wird deren und wann derer verwendet? dieser Artikel, Punkt (2)
Welche Flexionsendung des Adjektivs ist korrekt: Ich sprach mit Margot und deren netten Mann oder Ich sprach mit Margot und deren nettem Mann? dieser Artikel, Punkt (4)
Die Demonstrative (hinweisenden Wörter) können teilweise sowohl als Artikelwörter (dieser Mann) wie als selbstständige Pronomen (Dieser ist am teuersten) verwendet werden. Nur im zweiten Fall sollte man von einem Demonstrativpronomen sprechen. Zu den Demonstrativen gehören:
der, die, das; dieser, diese, dieses, , jener, jene, jenes; derjenige, diejenige, dasjenige, derselbe, dieselbe, dasselbe.
Schwierigkeiten macht besonders das Demonstrativ der, die, das, weil in vielen, aber nicht in allen Formen das Relativpronomen und der bestimmte Artikel gleich lauten.
Singular Plural
Maskulinum Femininum Neutrum
Nom. der die das die
Gen. dessen / des deren (der) / derer dessen/des deren / derer (der)
Dat. dem der dem denen
Akk. den die das die
Zu den Genitivformen des, der, des (Sing.) und der (Pl.) vgl. unten, Abschnitt 1; zu den Genitivformen derer (Sing.) und derer (Pl.) vgl. unten, Abschnitt 2.
1.
dessen / des · deren / der · derer / der:
Die kurzen Genitivformen des Demonstrativs sind heute ungebräuchlich. Sie kommen aber vor einem attributiven Genitiv oder Präpositionalgefüge mit von noch vor:
Des freut sich das entmenschte Paar (Schiller). Wes Brot ich ess, des Lied ich sing (Sprichwort). Die Karosserie meines Wagens und des meiner Freundin. Aufgrund der Eingabe von Böll und der von vielen anderen Schriftstellern.
2.
deren / derer:
Die Formen deren und derer werden gelegentlich verwechselt. Einem Substantiv vorangestellt wird im Genitiv Singular Femininum und im Genitiv Plural nur deren:
meine Mutter und deren Freundin; meine Freunde und deren Anschauungen.
Bei Vorausweisung im Genitiv Plural steht nur derer:
Sie erinnerte sich derer nicht mehr, die ihr früher so nahe gestanden hatten.
Dieses vorausweisende derer wird heute gewöhnlich als Pluralform verstanden. Deshalb vermeidet man es besser, diese Form auch noch als Genitiv Singular zu gebrauchen, und ersetzt sie durch ein entsprechendes Substantiv mit einfachem der:
(Statt:) Das Schicksal derer, die diesen Namen trug ... (Besser:) Das Schicksal der Frau, die diesen Namen trug ... Ich erinnerte mich derer / (besser:) der Frau nicht mehr, die mich angesprochen hatte.
Bei Rückweisung (und allein stehend, also keinem Substantiv vorangestellt) sind sowohl deren als auch derer korrekt:
die Tatsachen, aufgrund deren oder derer wir vermuten ...; die Opfer, deren oder derer wir heute gedenken.
Vergleiche auch Relativpronomen (2).
3.
deren / ihr · dessen / sein:
Die Genitivformen deren und dessen verwendet man anstelle der Possessive ihr bzw. sein, wenn es Missverständnisse geben könnte:
Margot verabschiedete sich von Edith und deren Mann (ihrem Mann kann sowohl Ediths als auch Margots Mann meinen). Ralf begrüßte seinen Freund und dessen Schwester (mit seine Schwester könnte auch Ralfs Schwester gemeint sein).
Hierbei beziehen sich deren und dessen immer auf die letztgenannte Person oder Sache. In unmissverständlichen Fällen ist der Ersatz des Possessivs durch das Demonstrativ unnötig:
Ich begrüßte Klaus und seine (unnötig: dessen) neue Freundin. Die Wahl des Studentenvertreters und seines (unnötig: dessen) Stellvertreters zog sich hin.
4.
Ich sprach mit Margot und deren nettem Mann:
Da deren und dessen attributive Genitive (und insbesondere keine Artikel) sind, haben sie keinen Einfluss auf die Deklination nachfolgender Wortgruppen. Ein nachfolgendes (substantiviertes) Adjektiv oder Partizip muss deshalb stark flektiert werden:
Ich sprach mit Margot und deren nettem (nicht: netten) Mann. Vor dem Denkmal und dessen mit Figuren verziertem (nicht: verzierten) Sockel ... Mit Ausnahme unserer Mitarbeiter und deren Angehöriger (nicht: Angehörigen) ...
Auch ein nachfolgendes Genitivattribut wird durch deren oder dessen nicht beeinflusst, es muss seine Flexionsendung behalten:
Er freute sich über die Auszeichnung seines Bruders und dessen Schulfreundes (nicht: Schulfreund).
5.
Ich kenne sie. Die wohnt doch ...:
Es gilt im Allgemeinen als unhöflich oder umgangssprachlich, wenn man in Bezug auf Personen die Demonstrativpronomen der, die, das statt der Personalpronomen er, sie, es im Nominativ, Dativ oder Akkusativ gebraucht, ohne dass ein Anlass zu demonstrativer Hervorhebung vorliegt:
Meine Mutter ist sehr altmodisch. Mit der (höflicher: mit ihr) kann ich nicht darüber sprechen. - Ich weiß es von meinem Vater. Der (standardsprachlich: Er) hat es im Betrieb gehört. - Das ist mein Bekannter. Den habe ich in Berlin getroffen (standardsprachlich: Ich habe ihn in Berlin getroffen).
6.
derem, dessem:
Da deren und dessen Genitivformen sind, dürfen sie nicht zusätzlich flektiert werden. Es ist falsch, zu diesen Genitiven die Dative derem und dessem zu bilden. Das wird aber fälschlicherweise manchmal getan, wenn eine Präposition, die den Dativ verlangt, vorangeht. Die Flexion erklärt sich aus der Neigung, die Genitivformen deren und dessen als Artikelwörter aufzufassen und sie wie dieser o. Ä. zu deklinieren. Nicht korrekt: Karl sprach mit Klaus und dessem Freund. Richtig: Karl sprach mit Klaus und dessen Freund. Der Genitiv dessen hängt nämlich von Freund ab und nicht von dem vorangehenden mit (Klaus und dessen Freund; wegen Klaus und dessen Freund; mit Klaus und dessen Freund. Er sah Klaus und dessen Freund). Nicht korrekt: Sie sprach mit Margot und derem Mann. Richtig: Sie sprach mit Margot und deren Mann. Relativpronomen (3).