Duden Richtiges und gutes Deutsch
brauchen
1. Dazu braucht es keines Beweises / keinen Beweis: Bei der unpersönlichen Konstruktion von brauchen kann das Objekt im Genitiv stehen: Dazu braucht es keines Beweises. Es brauchte keiner weiteren Worte. Diese Ausdrucksweise ist heute selten, sie gehört der gehobenen Sprache an. Üblicher ist der ursprünglich regional- und umgangssprachliche Akkusativ geworden: Dazu braucht es keinen Wahrsager (Frisch). Dazu braucht es einfach wieder einen Glauben oder eine Überzeugung (Musil).
2.
Du brauchst nicht zu kommen / Du brauchst nicht kommen: Verneintes oder durch nur, erst u. a. eingeschränktes brauchen + Infinitiv mit zu drückt aus, dass ein Sachverhalt nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen realisiert werden muss: Du brauchst nicht zu kommen (= hast es nicht nötig zu kommen, es besteht für dich keine Notwendigkeit zu kommen). Besonders in der gesprochenen Sprache wird das zu vor dem Infinitiv oft weggelassen, d. h., verneintes oder eingeschränktes brauchen wird wie verneintes oder eingeschränktes müssen verwendet: Du brauchst nicht kommen = Du musst nicht kommen. Du brauchst erst morgen anfangen = Du musst erst morgen anfangen. Damit schließt sich brauchen an die Reihe der Modalverben (müssen, dürfen, können, sollen, wollen, mögen) an, die ebenfalls mit dem reinen Infinitiv verbunden werden (auch 3 und 4). In der geschriebenen Sprache wird das zu vor dem Infinitiv meistens noch gesetzt: Du brauchst nicht zu kommen. Du brauchst erst morgen anzufangen.
3.
Das hättest du nicht zu tun brauchen: Wie bei den Modalverben wird brauchen nach dem Infinitiv eines Vollverbs nicht im Partizip II, sondern im Infinitiv eingesetzt: Das hättest du nicht zu tun brauchen (nicht: gebraucht). Er hat nicht zu schießen brauchen.
4.
er braucht: In der gesprochenen Sprache wird zuweilen das -t der 3. Person Singular (er brauch statt er braucht) weggelassen, besonders wenn brauchen ohne zu verwendet wird. Obwohl brauchen dadurch ebenfalls den Modalverben angeglichen wird (vgl. die t-losen Formen er darf, er muss, er soll), ist diese Form doch nicht zulässig. Verben mit zwei so unterschiedenen finiten Formen gibt es im Deutschen generell nicht. Es kann nur heißen: Er braucht das nicht (zu) bezahlen.
5.
brauchte / bräuchte: Da der Konjunktiv II der schwachen Verben keinen Umlaut hat, werden die in der Umgangs- und vor allem in der gesprochenen Sprache üblichen Formen bräuchte, bräuchtest usw. (statt: brauchte, brauchtest usw.) noch nicht allgemein als standardsprachlich akzeptiert. Der (ursprünglich vor allem süddeutsche) Gebrauch der umgelauteten Formen entspringt wohl dem Bestreben, den Konjunktiv II vom gleichlautenden Indikativ Präteritum abzuheben.
6.
brauchen / gebrauchen: Das Verb brauchen wird außer im Sinne von »nötig haben, benötigen« auch im Sinne von »benutzen, von etwas Gebrauch machen« verwendet: seine Ellbogen, seinen Verstand brauchen. Nicht korrekt ist dagegen die Verwendung des Verbs gebrauchen im Sinne von »nötig haben, benötigen, bedürfen«. Es heißt richtig: ich brauche (nicht: gebrauche) noch etwas Geld zum Ankauf des neuen Baugrundstückes.
2.
Du brauchst nicht zu kommen / Du brauchst nicht kommen: Verneintes oder durch nur, erst u. a. eingeschränktes brauchen + Infinitiv mit zu drückt aus, dass ein Sachverhalt nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen realisiert werden muss: Du brauchst nicht zu kommen (= hast es nicht nötig zu kommen, es besteht für dich keine Notwendigkeit zu kommen). Besonders in der gesprochenen Sprache wird das zu vor dem Infinitiv oft weggelassen, d. h., verneintes oder eingeschränktes brauchen wird wie verneintes oder eingeschränktes müssen verwendet: Du brauchst nicht kommen = Du musst nicht kommen. Du brauchst erst morgen anfangen = Du musst erst morgen anfangen. Damit schließt sich brauchen an die Reihe der Modalverben (müssen, dürfen, können, sollen, wollen, mögen) an, die ebenfalls mit dem reinen Infinitiv verbunden werden (auch 3 und 4). In der geschriebenen Sprache wird das zu vor dem Infinitiv meistens noch gesetzt: Du brauchst nicht zu kommen. Du brauchst erst morgen anzufangen.
3.
Das hättest du nicht zu tun brauchen: Wie bei den Modalverben wird brauchen nach dem Infinitiv eines Vollverbs nicht im Partizip II, sondern im Infinitiv eingesetzt: Das hättest du nicht zu tun brauchen (nicht: gebraucht). Er hat nicht zu schießen brauchen.
4.
er braucht: In der gesprochenen Sprache wird zuweilen das -t der 3. Person Singular (er brauch statt er braucht) weggelassen, besonders wenn brauchen ohne zu verwendet wird. Obwohl brauchen dadurch ebenfalls den Modalverben angeglichen wird (vgl. die t-losen Formen er darf, er muss, er soll), ist diese Form doch nicht zulässig. Verben mit zwei so unterschiedenen finiten Formen gibt es im Deutschen generell nicht. Es kann nur heißen: Er braucht das nicht (zu) bezahlen.
5.
brauchte / bräuchte: Da der Konjunktiv II der schwachen Verben keinen Umlaut hat, werden die in der Umgangs- und vor allem in der gesprochenen Sprache üblichen Formen bräuchte, bräuchtest usw. (statt: brauchte, brauchtest usw.) noch nicht allgemein als standardsprachlich akzeptiert. Der (ursprünglich vor allem süddeutsche) Gebrauch der umgelauteten Formen entspringt wohl dem Bestreben, den Konjunktiv II vom gleichlautenden Indikativ Präteritum abzuheben.
6.
brauchen / gebrauchen: Das Verb brauchen wird außer im Sinne von »nötig haben, benötigen« auch im Sinne von »benutzen, von etwas Gebrauch machen« verwendet: seine Ellbogen, seinen Verstand brauchen. Nicht korrekt ist dagegen die Verwendung des Verbs gebrauchen im Sinne von »nötig haben, benötigen, bedürfen«. Es heißt richtig: ich brauche (nicht: gebrauche) noch etwas Geld zum Ankauf des neuen Baugrundstückes.