Duden Richtiges und gutes Deutsch
bleichen
Das transitive Verb bleichen »bleich machen, aufhellen« wird schwach flektiert: Man bleichte die Wäsche. Die starken Formen des intransitiven Verbs bleichen »bleich werden, Farbe verlieren« (Präteritum blich, Partizip II geblichen) sind veraltet. Hier treten meist ebenfalls die schwachen Formen ein: Muschelschalen bleichten rings auf dem Gerölle (Carossa). Sie hatte früh gebleichtes Haar (R. Herzog). Aber auch stark: Noch war das Gras ... fahl geblichen (Viebig). Auch bei den Komposita und Präfixbildungen mit -bleichen gewinnt die schwache Konjugation mehr und mehr an Boden: ausbleichen: Das Mittel bleichte die Farben aus, hat die Farben ausgebleicht. Aber: Der Teppich blich aus, ist ausgeblichen. Dagegen schon schwach: ... des ausgebleichten Anstaltsanzugs (Zuckmeyer). Bei erbleichen sind heute nur noch schwache Formen üblich: Der aber erbleichte wie Kalk (Winckler). »Was ist geschehen?« - und er war tief erbleicht (H. Mann). Auf ihren erbleichten Gesichtern schwankte der Flammenschein (Doderer). Dagegen hat verbleichen die starke Konjugation besser bewahrt, besonders im Partizip II: ... dieser Gedanke ... verblich vor dem Scheinwerfer des Ruhms (Thieß). Ich sah sie liegen ... in verblichenen Soldatenröcken (Schnabel). Auch das substantivierte Partizip II ist in der Bedeutung »Verstorbener« noch im Gebrauch: der liebe Verblichene.
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