Duden Richtiges und gutes Deutsch
ausgenommen
1. Stellung und Rektion: Das dem Wort ausgenommen vorangestellte Substantiv (die Bezeichnung der ausgenommenen Person oder Sache) steht meist im Akkusativ, weil ausgenommen bei dieser Stellung noch als Partizip II des Verbs ausnehmen anzusehen ist, das den Akkusativ regiert. Die Konstruktion entspricht dann einer gewöhnlichen Partizipialkonstruktion: Ich muss dem ganzen Buch widersprechen, den Schluss ausgenommen. (Entsprechend: Sie stand da, den Arm ausgestreckt.) Der Nominativ steht bei dieser Konstruktion nur, wenn auch das zugehörige vorangehende Wort diesen Kasus aufweist: Alle sind da, er (veraltet: ihn) ausgenommen. Demgegenüber ist die Nachstellung des Substantivs ein Zeichen dafür, dass ausgenommen nicht mehr als Partizip, sondern als Konjunktion anzusehen ist, die auf die Deklination des Substantivs keinen Einfluss hat. Das Substantiv wird dann vom Verb des Satzes regiert: Ich muss dem ganzen Buch widersprechen, ausgenommen dem Schluss.
2.
Zeichensetzung: Wenn ausgenommen als Konjunktion im Sinne von »außer« gebraucht wird, steht immer ein Komma davor: Alle sind da, ausgenommen er. Sie kommt bestimmt, ausgenommen es regnet. Ich muss dem ganzen Buch widersprechen, ausgenommen dem Schluss. In den Fügungen ausgenommen dass und ausgenommen wenn braucht vor dass oder wenn ebenfalls kein Komma gesetzt zu werden: Er ist ganz nett, ausgenommen(,) dass er gern übertreibt. Sie kommt bestimmt, ausgenommen(,) wenn es regnet.
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