aufgrund / durch / infolge / von / vor / wegen / zufolge
Diese kausalen Präpositionen werden häufig nicht richtig verwendet oder verwechselt:1.
aufgrund (auf Grund): Der dieser Präposition folgende Nominalausdruck bezeichnet die Grundlage für das Eintreten eines Sachverhalts. Ohne diese Grundlage würde der Sachverhalt nicht eintreten: jmdn. aufgrund bestimmter Aussagen verhaften. Aufgrund der Tatsache, dass ... Es kann daher weder einen Sachgrund direkt bezeichnen (wie durch) noch die Quelle für eine Angabe einführen (wie nach, laut, gemäß). Also nicht: Aufgrund des Blitzschlages wurde das Haus zerstört, sondern: Durch den Blitzschlag ... Nicht: Aufgrund seiner Aussage wurden ihm 100 entwendet, sondern: Laut seiner Aussage ... Nicht: Aufgrund amtlicher Erhebungen wurden fast 10 kg Fleisch je Kopf der Bevölkerung verzehrt, sondern: Gemäß / Laut amtlichen Erhebungen ...
2.
durch gibt Mittel oder Werkzeug als Ursache an (Instrumental). Die Verknüpfung der Sachverhalte ist unmittelbar: Durch den Blitzschlag wurde das Haus zerstört. Wir haben durch die Zeitung von dem Unglück erfahren. Also nicht: Durch den Kälteeinbruch werden wir den Saisonstart verschieben müssen, sondern: Wegen / Infolge des Kälteeinbruchs ... Nicht: Diese Anthologie, herausgegeben durch O. Meyer, sondern: ... herausgegeben von O. Meyer. Passiv (1).
3.
infolge weist mittelbar auf den zurückliegenden Grund. Der ihm folgende Nominalausdruck bezeichnet einen Sachverhalt, nicht aber eine Sache oder eine Person: Infolge dichten Schneetreibens konnte die Maschine nicht starten. ... so leicht war er infolge seiner Abmagerung geworden (Nigg). Also nicht: Infolge des genossenen Weines schwankte er hin und her, sondern: Wegen des genossenen Weines ...
4.
von deutet auf den Täter oder den Urheber eines Sachverhalts (auf das Agens) hin. Es steht deshalb in der Passivkonstruktion: Er wurde von ihr gelobt. Ich bin von Eifersucht gepeinigt. Die Brücke ist von Soldaten gesprengt worden. Passiv (1).
5.
vor nennt in festen Verbindungen den Auslöser für das Bestehen eines Zustandes und insbesondere den Stimulus für physisch-psychische Zustände: vor Kälte zittern, vor Sauberkeit glänzen, starr vor Schreck; vor Sorge keinen Schlaf finden, vor Hunger umkommen.
6.
wegen bezeichnet den Sachgrund ganz allgemein, ohne Rücksicht auf zeitliche Verknüpfung: Er wurde wegen des Mangels an Beweisen freigesprochen. Wegen Umbau ist das Geschäft geschlossen. Seiner Gläubigkeit wegen begegnet man ihm mit Respekt.
7.
zufolge weist mittelbar auf die Veranlassung, gibt an, dass etwas die Folge von etwas ist. Im Unterschied zu infolge ist zufolge seinem Nominalausdruck in der Regel nachgestellt (Postposition): Einer internen Regelung zufolge darf er das Fabrikgelände nicht mehr betreten.